Sion demontiert Lausanne
Nach oben an die Tabellenspitze Zwei Spiele, sechs Punkte. Der FC Sion gewinnt nach dem Auftaktspiel gegen YB (2:1) auch die zweite Partie nach der Rückkehr in die Super League.
Schon nach 10 Minuten ist der Mist im Derby zwischen Sion und Lausanne geführt, 2:0 stehts da für die Walliser. Am Ende sogar 4:0 – was für ein Traumstart in die Saison für die Sittener! Sinnbildlich für die «neue» Walliser Arbeit – keine Stars zu verpflichten, dafür dem eingespielten Team zu vertrauen – steht ein Name, der mit dem Profi-Fussball eigentlich schon abgeschlossen hatte: Mittelfeldspieler Ali Kabacalman absolviert gestern Abend gegen Lausanne im Alter von 28 Jahren sein erst zweites Super-League-Spiel. Der Mann mit dem ZungenbrecherNamen spielte mit 23 Jahren noch für Rapperswil-Jona in der Promotion League. Via Yverdon kam er zu Sion und nun in die Super League, wo er vor einer Woche in Bern sein Debüt gab und gegen Lausanne im Mittelfeld schon routiniert die Fäden zieht.
Auf der Position, auf der Sion früher mit (Welt)-Stars wie Gennaro Gattuso und Valon Behrami besetzt war, marschiert jetzt... Ali Kabacalman.
Sein souverän verwandelter Elfmeter (10.) gegen Lausanne, das ihn 2018 ausgemustert hat, ist eine späte, aber süsse Revanche an seinem Ex-Klub. Und er ist der Grundstein für das Sittener Volksfest in der zweiten Runde der Saison. Der Aufsteiger schaukelt die Führung bis tief in die zweite Hälfte durch und setzt dann mit zwei späten Toren zum Genickschlag an. Lausanne? Kommt zu keiner Zeit gefährlich vor das Tor von Sion-Goalie Timothy Fayulu (25). Mit einer neu gewonnenen Ruhe, einer Souveränität gewinnt Sion nach dem 2:1 gegen YB zum Saisonauftakt auch das Derby beeindruckend. Ein Sieg, der bei den Fans nostalgische Erinnerungen wecken wird. Letztmals, als die Walliser aufgestiegen waren (05/06), klassierten sie sich auf dem dritten Schlussrang. Auch damals hatte man keine grossen Stars im Team. Wie heuer, wo man dank der drei Punkte zwischenzeitlich sogar Tabellenführer ist.