Die «Lex Ne ihre Auswir
Knapp 60 Prozent der Stimmenden sagten 2022 Ja zur «Lex Netflix». Das nach dem bekanntesten Streamingdien benannte Filmgesetz bringt Bewegung in die Schweizer Filmbranche – und Millionen an neuen Fördergeldern.
Nach dem grössten Branchentreff des Schweizer Films in Solothurn Ende Januar ortet Carine Bachmann (56), Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK), eine spürbare Aufbruchstimmung. «Das einheimische Schaffen braucht sich keineswegs zu verstecken», sagt sie und erwähnt die neuen Mittel, die dank der Annahme der «Lex Netflix» zukünftig in Produktionen aus unserem Land fliessen. Und der Zürcher Filmemacher Samir (68), Co-Präsident der Filmakademie, spricht von einer «neuen, komfortablen Konkurrenzsituation mit einer staatlichen und einer privaten Filmförderung».
58 Prozent der Stimmenden sagten im Mai 2022 Ja zum revidierten Filmgesetz. Für Streamingdienste und private ausländische Sender schreibt es ab 2024 eine Investitionspflicht von vier Prozent des hier erwirtschafteten Umsatzes ins Schweizer Filmschaffen vor. Nebst Netflix sind Anbieter wie Disney, Amazon Prime, Sky oder Paramount und ausländische Privatsender betroffen, die mit ihren Werbefenstern Geld erwirtschaften. Vier Investitionsarten sind möglich: Eigenproduktionen, Co-Produktionen, existierende Produktionen kaufen, Zahlung einer Ersatzabgabe.
Branchenkenner schätzen die erwartbaren neuen Erträge auf bis zu 25 Millionen Franken jährlich. Eine verlässliche Prognose ist schwierig, weil sich die Streamingdienste noch sehr bedeckt halten.
85 Millionen Franken an öffentlichen Mitteln stehen jährlich bereits für den audiovisuellen Sektor zur Verfügung (Stand 2022). Die Produktion in der Schweiz stützt sich nebst privaten Investoren hauptsächlich auf drei Säulen der Finanzierung: die nationale und regionale Förderhilfe und die Gelder der SRG.