Radio Lora erhielt von der Stadt 56 000 Franken
zge. · Der umstrittene Zürcher Alternativsender Radio Lora ist von der Stadt Zürich in den vergangenen Jahren mit mehreren zehntausend Franken unterstützt worden. Dies geht aus einer Antwort der Stadtregierung auf eine Anfrage im Zürcher Gemeindeparlament hervor.
Demnach hat Radio Lora in den letzten fünf Jahren insgesamt 56 000 Franken von der Stadt erhalten. Der grösste Betrag, 15 000 Franken, wurde 2023 als Beitrag zu einem Programm zum 40-Jahr-Jubiläum ausbezahlt. Weitere Zahlungen flossen unter anderem für die Live-Übertragung von Fussballspielen (2000 Franken) oder für ein 90-minütiges Bühnenprogramm in der Roten Fabrik (12 000 Franken).
Auslöser der Anfrage war ein NZZBericht über die Inhalte von Radio Lora gewesen. Der Sender hatte in einem von der NZZ beobachteten Zeitraum immer wieder gewaltverherrlichende und antisemitische Inhalte ausgestrahlt.
Der Stadtrat schreibt dazu, er «dulde keine Aufrufe zu Hass und Gewalt». Antisemitische Äusserungen verurteile er. Konkret zu einzelnen Sendebeiträgen äussert sich der Stadtrat aber nicht. Er begründet dies mit der verfassungsmässig garantierten Unabhängigkeit der Medien. Damit folgt die Zürcher Stadtregierung dem Zürcher Regierungsrat und dem Bundesrat, die zuvor auf ähnliche Anfragen zu Radio Lora ebenfalls nur allgemein Stellung genommen hatten.
Für allfällige Beschwerden sei die Unabhängige Beschwerdeinstanz zuständig, für die Programmqualität und die Einhaltung der Konzession das Bakom, schreibt der Stadtrat weiter. Wenn es zu öffentlichen Aufrufen zu Gewalt und Verbrechen komme, würden die Strafverfolgungsbehörden von Amtes wegen aktiv.