Die Grünen definieren den Wohlstand anders
Leider werden wir unseren Wohlstand auf die Dauer nicht aufrechterhalten können, der unter anderem erreicht wurde durch Fleiss, Zielstrebigkeit, aber auch durch weltweite Ausbeutung von Mensch und Material, Zerstörung der Natur und Abfackeln von fossilen Energieträgern, die Millionen Jahre zu ihrer Entstehung brauchten («Der grüne Alarmismus zieht nicht mehr», NZZ 19. 6. 24).
Auch herrscht keine Kostenwahrheit in unserer Konsumgesellschaft. Die Finanzwirtschaft investiert weiterhin in fossile Energien, was den Klimawandel befeuert. Die externen Kosten (Schäden an Natur und Mensch) bleiben kaum berücksichtigt und werden den kommenden Generationen übertragen.
Selbst der Begriff des Bruttoinlandproduktes (BIP) ist irreführend, der den Wohlstand messen soll. Die Reparationsleistungen eines durch zum Beispiel durch Überflutung zerstörten Gebietes fliessen als positiver Wert im BIP ein. Wir sollten Wohlstand nicht verwechseln mit Besitz und Geld.
Die Grünen definieren den Wohlstand eben anders und wollen eine Moderne, die möglichst frei von allen von uns verbrochenen Lasten und ökologisch nachhaltig ist. Das so vielgepriesene Wachstum ist nicht mehr zeitgemäss auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen, wo wir in vielen Bereichen die planetaren Grenzen bereits sprengen.
Innerhalb Europas sollte sowieso nicht mehr geflogen werden. Corona hat gezeigt, dass wir mit heutiger Technik global Online-Meetings durchführen können. Statt der Klimaerwärmung mit Ausreden und Symptombekämpfung zu begegnen, sollten wir Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme neu definieren und umsetzen.
Daniel Widler, Goldau