Assistenzprofessor verlässt die ETH
R. Sc. · Am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik der ETH Zürich kommt es zu einem unerwarteten Abgang: Ein Assistenzprofessor einer dortigen Forschungsgruppe wird die Hochschule per Ende November verlassen. Wie die CH-Media-Zeitungen am Mittwoch schreiben, begründete die ETH diesen Schritt mit den Ergebnissen einer Untersuchung, die die Hochschule im vergangenen Jahr eingeleitet hatte. CH Media hatte Ende 2023 ausführlich über den Fall berichtet. Demnach sollen damals mehrere Doktoranden zu einem anderen Betreuer gewechselt haben, da sie es unter dem Assistenzprofessor nicht mehr ausgehalten haben.
Der Mann wird in dem Artikel als eine herrische, egoistische, aufbrausende Person beschrieben, die keinerlei Empathie für seine Mitarbeiter empfinde, diese jedoch ausgenutzt und stark unter Druck gesetzt haben soll. Einer seiner früheren Mitarbeiter bezeichnete die Arbeit unter ihm als «die dunkelste Zeit» seines Lebens. Unter anderem soll der junge Professor seine Untergebenen mit einem Vertrag verpflichtet haben, «weder direkt noch indirekt, öffentlich oder privat, auf irgendeine Art und Weise oder in irgendeinem Medium» Äusserungen zu machen, die ihm, der Forschungsgruppe oder der ETH schaden könnten.
Doch davon liessen sich nicht alle abschrecken. Laut CH Media hatte sich ein Mitarbeiter des Professors im vergangenen Sommer an die Ombudsstelle der Hochschule gewandt. Danach wurde die Untersuchung in Auftrag gegeben, deren Resultate nun zur Trennung geführt haben. Details nannte die Hochschule nicht. Nur so viel: Man habe sofort reagiert, sobald man von «Führungsproblemen» an dem Institut gehört habe. Der Assistenzprofessor, der bei guter Leistung Aussicht auf eine Festanstellung gehabt hätte, wollte sich auf Anfrage von CH Media nicht äussern.