Streit ums Kibag-Areal geht weiter
Die Stadt reicht beim Verwaltungsgericht Beschwerde ein
Das Ringen um die Zukunft des Areals der Firma Kibag wird fortgesetzt. Das Gelände, direkt am Zürichsee zwischen Roter Fabrik und dem GZ Wollishofen gelegen, soll nach den Plänen der Stadt zu einem Park umgestaltet werden. Wohnungen will man an dieser Lage nicht, in erster Linie, weil man Konflikte zwischen den künftigen Bewohnern und dem Kulturbetrieb Rote Fabrik wegen dessen Lärmemissionen befürchtet. Die Kibag als Eigentümerin des Areals ist mit diesen Plänen überhaupt nicht einverstanden. Sie könnte gemäss heutiger Bau- und Zonenordnung rund 200 Wohnungen bauen.
Die Planung der Stadt läuft. Zugleich hat sie vorsorglich eine Planungszone verhängt. Das bedeutet, dass die Kibag während dreier Jahre de facto keine Änderungen am Areal vornehmen darf. In dieser Zeit will die Stadt die Bau- und Zonenordnung nach ihrem Gusto verändern.
Die Kibag hat zwar angekündigt, vorderhand ohnehin kein Bauprojekt an die Hand zu nehmen. Dennoch hat sie gegen die Planungszone Beschwerde eingereicht – und in erster Instanz, vor Baurekursgericht, recht erhalten.
In der Vermeidung von «lärmbedingten Nutzungskonflikten» bestehe «kein gewichtiges öffentliches Interesse», schrieb damals das Gericht. Zudem sei die Bau- und Zonenordnung erst kürzlich revidiert worden. Da sei ein solch massiver Eingriff ins Eigentum nicht statthaft.
Die Stadt Zürich akzeptiert den Entscheid des Baurekursgerichts zur Planungszone «Seeufer Wollishofen» nicht und hat beim Verwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Sie schreibt in einer Mitteilung, die in der Nutzungsplanung vorgesehene Wohnnutzung direkt am Seeufer entspreche heute nicht mehr den übergeordneten Zielen. «Die Stadt ist der Ansicht, dass eine Gemeinde in einem solchen Fall korrigierend ansetzen kann.»