«Tibet ist ein Teil von China», sagt Peking
Kürzlich hat Penpa Tsering von der sogenannten «tibetischen Exilregierung» der NZZ ein Interview gegeben («Die einzige Macht, die China fehlt, ist die moralische», NZZ 16. 5. 24). Seine Aussagen weichen erheblich von den Tatsachen ab und täuschen das Publikum.
Tibet ist ein Teil von China, die tibetische Bevölkerung gehört zum chinesischen Volk. In der Geschichte haben die Zentralregierungen unterschiedlicher Dynastien durch Beamtenernennung, administrative Verwaltung die Hoheitsgewalt über Tibet etabliert. Das verbreitete System der Leibeigenschaft, also die persönliche Verfügungsbefugnis eines Leibherrn über Leibeigene, wurde erst bei der Gründung der Volksrepublik China abgeschafft.
KORRIGENDUM
zz. · In einem Artikel über die Forderung des Zürcher Studierendenverbands VSUZH, drei israelische Universitäten zu boykottieren (NZZ 22. 5. 24), hiess es, im entsprechenden Antrag sei von einer Mittäterschaft der israelischen Universitäten an einem «Genozid» an der palästinensischen Bevölkerung die Rede. Korrekt ist, dass der Antrag aus einem Uno-Bericht zitiert, in dem der Begriff «Genozid» verwendet wird.
Die Lebenserwartung der Bevölkerung erhöht sich seitdem von 35,5 auf über 72 Jahre. Früher gab es in Tibet keine Bildungsmöglichkeit, heute wird eine 15-jährige kostenlose Schulpflicht eingeführt. Das Lernen und Nutzen der tibetischen Sprache ist gesetzlich geschützt, und die Kultur erhält Auftrieb wie nie zuvor.
Der sogenannte «Mittlere Weg» ist in der Tat ein Unabhängigkeitsplan, der mit «kompromissbereit» und «gewaltfrei» getarnt wird und daher täuschend wirkt. Er verleumdet die Entwicklung und Errungenschaft von Tibet und versucht, einen «Staat im Staat» unter der Herrschaft der Dalai-Clique auf chinesischem Boden zu errichten. Das ist nicht nur in China rechtswidrig. Solche Bestrebungen werden von keinem souveränen Staat toleriert.
Der 14. Dalai Lama ist nicht berechtigt, den nächsten Dalai Lama zu bestimmen. Nach historischem Brauch muss der Dalai Lama von der Zentralregierung ernannt werden, es war beim 14. Dalai Lama selber so. In Bezug auf religiöse Rituale gibt es für die Reinkarnation von Dalai Lama und Penchen Lama strenge und standardisierte Verfahren wie Auslosung aus der goldenen Urne, Bestätigung durch die Regierung und so weiter. Die Ernennung eines Nachfolgers ist keinesfalls alleinige Sache des gegenwärtigen Dalai Lamas.
Feng Chao, Chinesische Botschaft, Bern