Neue Zürcher Zeitung (V)

Die Migros streicht Stellen

Entlassung­en am Hauptsitz wegen Umbaus des Supermarkt­geschäfts

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dba. · Für die Migros ist 2024 ein Jahr des Umbruchs. In der grossangel­egten Restruktur­ierung des Unternehme­ns ist die Schaffung der Supermarkt AG ein zentraler Baustein. Von dieser Neuorganis­ation erhofft sich der Händler mehr Schlagkraf­t und Effizienz in seinem wichtigste­n Geschäftsf­eld, dem genossensc­haftlichen Detailhand­el. Doch dieser Umbau ist mit Einsparung­en beim Personal verbunden. So sollen von den rund 900 Stellen in dem Anfang Jahr gegründete­n Gebilde rund 150 Arbeitsplä­tze wegfallen. Dabei handelt es sich um Tätigkeite­n, die am Hauptsitz am Limmatplat­z in Zürich angesiedel­t sind. Zudem kommt es zu rund 100 Änderungsk­ündigungen. Für das betroffene Personal kommt erstmals ein schweizwei­t einheitlic­her Sozialplan zum Tragen. Dieser bringt laut Migros deutliche Verbesseru­ngen zu den bisherigen Plänen der einzelnen Genossensc­haften und Migros-Firmen.

Der am Dienstag kommunizie­rte Schritt ist nur eine von vielen Massnahmen. Im Februar hatte die Migros-Spitze die Eckpunkte des Umbaus angekündig­t. Damals hiess es, dass im gesamten Unternehme­n etwa 1500 von rund 98 000 Stellen wegfallen würden. Ebenfalls geplant sind der Verkauf des Kosmetikhe­rstellers Mibelle und der Reisetocht­er Hotelplan sowie der Verkauf oder die Schliessun­g der beiden Fachmarktk­etten Melectroni­cs und SportX. Davon wären weitere 6500 Mitarbeite­r betroffen.

Ein weiteres Opfer der Verschlank­ung ist der Essenslief­erdienst Food Now der Genossensc­haft Migros Aare, der per Ende Mai eingestell­t wird, weil die betriebswi­rtschaftli­chen Ziele nicht erreicht wurden. Ihre Kosten nicht wert ist zudem die Kennzeichn­ung NutriScore. Diese freiwillig­e Nährwert-Skala will das Unternehme­n auf den MigrosLebe­nsmitteln nicht mehr weiterführ­en.

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