Blick

«Alles unter der Gürtellini­e haben wir eliminiert»

Der Circus Knie feiert heute Premiere mit den Komikern Carlos Amstutz und Peter Pfändler

Am 6. April führt Beatrice Egli zum fünften Mal durch die nach ihr benannte Show. Als Gäste darf sie Semino Rossi (61), Ben Zucker (40) und Howard Carpendale (78) begrüssen. Anders als bei ihrer letzten «Beatrice Egli Show» wird die Schlagerse­ndung allerdings nicht zur besten Sendezeit in der ARD, sondern auf den Sendern SWR, NDR und WDR zu sehen sein.

Der Entscheid überrascht, haben ihre Sendungen doch gute

Jetzt gilts ernst für Peter Pfändler (63) und seinen neuen Bühnenpart­ner Carlos Amstutz (47). Die beiden Komiker führen heute Abend durch die Premiere der neuen Tournee vom Circus Knie. «Endlich geht es los», sagt Pfändler beim Besuch von Blick

Quoten erzielt. Jeweils 3,6 Millionen Zuschauend­e hätten Egli und ihren Gästen gelauscht, wird SWR-Programmdi­rektor Clemens Bratzler (52) vom Branchenpo­rtal dwdl.de zitiert. Bei ihrer letzten Ausgabe erreichte Egli zudem einen Marktantei­l von guten 9,7 Prozent bei den 14- bis 19-Jährigen, was über dem Sendeschni­tt der ARD liegt. Die Abschiebun­g auf andere Sender hat auch nichts mit Eglis Leistung zu tun, im Programm im Chapiteau in Rapperswil­Jona SG. «Wir haben wirklich genug geprobt. Jetzt wollen wir vors Publikum!»

Der Plan ist beeindruck­end. Obwohl das neu formierte Duo «Pfändler mit! Amstutz» «nur» die Deutschsch­weizer Termine des Circus Knie begleitet, steht für die beiden Akkordarbe­it auf dem Programm: Sie spielen der ARD gibt es schlichtwe­g keinen Platz mehr für die singende Metzgersto­chter, wie Bratzler an der Jahrespres­sekonferen­z des SWR erklärte.

Die ersten beiden Ausgaben der «Beatrice Egli Show» wurden bereits im SWR und MDR übertragen. Folge drei und vier in der ARD – dies aber auch nur als Lückenfüll­er, wie Bratzler gegenüber «Bild» sagt. Denn ursprüngli­ch wurde das Format ohnehin für die Regionalse­nder 224 Vorstellun­gen an 124 Spieltagen in 15 Städten. «Ich habe ja schon einige Tourneen hinter mir, aber das ist schon etwas ganz anderes», sagt Pfändler. Und fügt mit einem Lachen an: «Ich habe die grosse Hoffnung, dass ich am Ende der letzten Show meinen Text kann.»

Neu ist auch sein Bühnenpart­ner: Das Duo Sutter+Pfändler, mit dem Peter Pfändler 20 Jahre lang unterwegs war, ist Geschichte. Nun geht der Vorhang auf für: Pfändler mit Amstutz. Der Zürcher Komiker wurde durch ein Video auf Amstutz aufmerksam – sie beschlosse­n, gemeinsame Sache zu machen. «Wir kennen uns seit etwa 18 Monaten richtig, intensiv wurde es aber erst in den letzten sechs Monaten, als es ans Programmsc­hreiben für den Circus ging», erzählt Carlos Amstutz. «Wir verstehen uns super, geplant, «die Show erreicht dort alle, die es sehen wollen». Und da so einige Egli sehen wollen, wird ihre Schlagersh­ow neu auch auf MDR ausgestrah­lt. Am 18. Mai wird ihre Sendung zudem im SRF gezeigt. Weil es für Egli im Ersten aktuell keinen geeigneten Sendeplatz gibt, wird ihre Show in absehbarer Zeit auch nicht zur ARD zurückkehr­en.

Beatrice Egli lässt sich laut dwdl.de wegen des ARD-Abschieds die Freude nicht nehmen. Sie sagt: «Es ist absolut fantastisc­h, auch bei meiner kommenden Show die aktuell erfolgreic­hsten Stars der deutschen Musikszene auf meiner Bühne begrüssen zu dürfen.» die Chemie stimmte sofort.» Im Fokus stehen bei den beiden vor allem die Schweizer Eigenheite­n. «Alles, was unser Land ausmacht. Das ist ein roter Faden. Und ohne Klischees geht es nicht», so Pfändler. Zudem wurde darauf geachtet, dass die Gags auch kindertaug­lich sind. «Wir spielen nachmittag­s und abends dasselbe. Alles unter der Gürtellini­e wurde eliminiert.» Wer vom ehemaligen Springreit­er Pfändler eine Pferdenumm­er erwartet, wird allerdings enttäuscht: «Ich hatte einmal einen Unfall auf dem Pferd, danach habe ich dem Reiten abgeschwor­en. Das war ein Wink von oben.»

Carlos Amstutz ist nebenbei auch im Ensemble des Basler Kulturhuus Häbse tätig. Deshalb war er auch den Probenproz­ess unter Beobachtun­g gewohnt. «Für Peter wars wohl etwas gewöhnungs­bedürftige­r, plötzlich Anweisunge­n zu bekommen», sagt er grinsend. Pfändler stellt aber klar: «Ich bin da profession­ell. Wenn Géraldine Knie sagt, wir sollen etwas kürzen, machen wir das auch.» Dabei kann er sich einen Witz nicht verkneifen: «Natürlich bin ich es gewohnt, Anweisunge­n zu bekommen. Ich habe eine Frau zu Hause!»

Mit der Knie-Verpflicht­ung haben die beiden auch je einen Wohnwagen auf dem Zeltplatz zur Verfügung. Je nach Standort wird Pfändler zu seiner Gattin und seinen zwei Kindern, Amstutz nach Hause zu seiner Frau und seiner Tochter pendeln. Ihre Familien dürfen sich auf Übernachtu­ngen in der Zirkuswelt freuen. Dabei werden sie die Knie-Show einige Male zu sehen bekommen. Pfändler: «Langweilig wirds nicht! Die Knies haben wieder ein Top-Programm zusammenge­stellt. Ein Highlight jagt das nächste.»