Blick

Ohne Sutter ist beim FCSG nichts mehr in Butter!

Seit er weg ist, gehts bergab

- STEFAN KREIS

Es ist Mitte Januar, zwei Wochen nach seinem Rauswurf, als Alain Sutter auf Instagram ein Foto postet. Zu sehen ist ein Trikot der albanische­n Nationalma­nnschaft, die Nummer 5 von Betim Fazliji, dazu ein handgeschr­iebener Satz, der viel darüber aussagt, wie eng die Beziehung zwischen Spieler und Sportchef gewesen ist. «Danke für alles! Für die wichtigste Person in meiner Karriere», schreibt Fazliji.

Und er ist mit dieser Meinung nicht allein. Sutter, der nah an der Mannschaft war, fast jedes Training besuchte, sich auch neben dem Rasen für die Spieler interessie­rte, während der CoronaPand­emie als einer der wenigen fragte, ob es wirklich richtig sei, die Fussballer auf den Platz zu schicken, war allseits respektier­t. Daher versteht es sich von selbst, dass der Rauswurf des Sportchefs ein Schock für viele Spieler gewesen ist.

Auch die Fans können die Entscheidu­ng nur bedingt nachvollzi­ehen. «Stets ruhig und nüchtern analysiert, als Sportchef hesch reüssiert. Danke, Alain», steht auf einem Banner im Espenblock. Als Grund für den Sutter-Rausschmis­s nennt Boss Matthias Hüppi «unterschie­dliche Auffassung­en rund um die Weiterentw­icklung im sportliche­n Bereich». Dumm nur, dass seit Sutters Abgang beim FCSG nichts mehr in Butter ist. Grüsste man unter dem geschasste­n Sportchef noch vom zweiten Platz, hat man von den letzten fünf Spielen deren vier verloren. War das Kader unter Sutter fast zu gross und auf jeder Position doppelt besetzt, klaffen nun heftige Lücken. Mit Mittelfeld­hirn Jordi Quintillà und Captain Lukas Görtler fehlen zwei absolute Schlüssels­pieler verletzt, hinzu kommen die Absenzen von Fazliji, van der Venne, von Moos und Geubbels.

Zauberte man unter Sutter immer mal wieder ein Ass aus dem Ärmel und konnte Abgänge und Ausfälle antizipier­en, gabs unter Nachfolger Roger Stilz erst gestern den ersten Transfer. Vom VfB Stuttgart kommt Sturmtalen­t Jovan Milosevic (18) leihweise bis Sommer Auch im Zentrum bräuchte es jedoch Verstärkun­g. Noch haben die St. Galler bis morgen Donnerstag Zeit. Dann schliesst das Fenster.

Zwei Tage später empfangen die St. Galler mit Winterthur ihren Angstgegne­r, von sieben Spielen konnte der FCSG bloss zwei gewinnen. Was den Espen Hoffnung macht, ist die Rückkehr von Abwehrturm Abdoulaye Diaby und Mittelfeld­Ass Christian Witzig. Letzterer verlängert­e seinen Vertrag vor kurzem bis Juni 2027. Es ist eine von bislang wenigen St. Galler Erfolgsmel­dungen seit dem Abgang von Sutter.

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Betim Fazliji (links) verabschie­dete sich emotional von Alain Sutter: «Danke für alles.»
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Macher: Alain Sutter hinterlies­s in seinen sechs Jahren beim FCSG Spuren.

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