Die Franzosen rumpeln weiter
DÜSSELDorF Die attraktive Affiche Frankreich gegen Belgien im EM-Achtelfinal hielt nicht, was sie versprach. Die Franzosen siegten.
«Es hat geklappt», freute sich Frankreich-Trainer Didier Deschamps nach dem mühevollen 1:0-Erfolg über Belgien im EM-Achtelfinal. «Wir hatten mehr Chancen und haben uns belohnt. Wir sind jetzt einen Schritt weiter und werden das geniessen. So kann es weitergehen.» Die Worte des Trainers klingen besser als es die Leistung seines Teams war. Lange Zeit war es ein müder Kick zwischen den beiden Topmannschaften. Das mit Spannung erwartete vermeintliche Topduell entpuppte sich schnell als Langweiler. Beide Teams setzten ihre überwiegend uninspirierten und enttäuschenden Leistungen aus der Vorrunde nahtlos fort.
Die Entscheidung fiel erst durch ein Eigentor von Jan Vertonghen, der einen Schuss von Randal Kolo Muani in der 85. Minute unhaltbar abfälschte. Bitter: Mit 37 Jahren und 68 Tagen wurde der Belgier Vertonghen der älteste Spieler, der jemals ein Eigentor bei einer Europameisterschaft erzielt hat. Es war also nicht
Superstar Kylian Mbappé, der zum grossen Helden wurde.
Der neue Superstar von Real Madrid versuchte gestern Abend viel, blieb aber glücklos. Ja, der Stürmerstar stand mehr, als dass er sich am Angriffsspiel beteiligte. Man merkte: Er haderte mit seiner Maske, die er wegen eines Nasenbeinbruchs tragen musste. Bereits vor dem Spiel wütete er: «Es ist furchtbar. Ich hasse sie!» Wer im Gegensatz zu Mbappé jedoch überzeugte, war Frankreichs N’Golo Kanté. Er zog nicht nur die Fäden im Frankreichspiel, mit ihm können die Franzosen auch einfach nicht verlieren. Spielt Kanté, dann hat Frankreich seit mittlerweile 19 Spielen nicht mehr verloren (13 Siege und sechs Unentschieden). Ging ein Spiel dabei ins Elfmeterschiessen, werden diese Begegnungen in dieser Statistik immer als Remis gewertet.
Ob diese Megastatistik im EM-Viertelfinal weitergeht? Am Freitagabend wird man mehr wissen.