Gut-Behramis Aufholjagd, Odi souverän, Gisin mit Pech
Auf zwei Schweizer Skisiege am Samstag folgte gestern die Ernüchterung.
Für einige Minuten führte Michelle Gisin gestern vor Camille Rast, ein Schweizer Doppelsieg im Slalom von Soldeu schien möglich. Doch es sollte nicht sein, es reichte Gisin nicht einmal für das Podest. Die Obwaldnerin wurde Vierte, Rast Fünfte, der Sieg ging an die Schwedin Anna SwennLarsson. «Dieser vierte Rang ist sensationell, ich bin sehr zufrieden mit meinem Resultat»,
zeigte sich die 30-jährige Gisin im SRF keineswegs enttäuscht. Sie gab in Soldeu ihr Comeback, nachdem sie in Cortina gestürzt war.
Noch mehr sah man am Samstag Lara Gut-Behrami strahlen – aus gutem Grund. An selber Stelle hatte die Tessinerin im Riesenslalom eine Aufholjagd sondergleichen in den Schnee gezaubert. Vom 9. Platz nach dem 1. Durchgang bis an die Spitze hatte sie sich befördert. «Ich bin so glücklich über diesen Sieg. Im zweiten Lauf habe ich einfach attackiert. Ich bin wirklich glücklich, dass am Ende alles funktioniert hat», sagte die nun 43-fache Weltcupsiegerin. Die 32-Jährige feierte mit dem Erfolg in Soldeu ihren dritten Weltcupsieg in Serie (nach dem Super-G in Cortina und dem Riesen in Kronplatz) und übernahm auch die Führung im Gesamtweltcup vor der abwesenden Mikaela Shiffrin.
Keine Frage nach dem Sieger hatte sich am Samstag in Bansko gestellt. Dort war Marco Odermatt der Beste – mal wieder. Oder besser gesagt: wie immer in diesem Winter im Riesenslalom. Denn es war der sechste Sieg im sechsten Rennen und der neunte Erfolg in einem Riesen in Folge (saisonübergreifend). Ausserdem hat der 26-Jährige damit 26 Podestplätze in dieser Disziplin hintereinander eingefahren. «Das ist genial», freute sich der Nidwaldner.