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Wende: Lorenas Noten sind doch gut genug
Zuerst sollten die Spitzennoten von Schülerin Lorena nicht für die Sek P genügen. Jetzt änderte ihr Klassenlehrer seine Meinung.
Wende im Fall Lorena*: Die Baselbieter Primarschülerin mit dem Topzeugnis darf nun doch in die Sek P. Noch vor wenigen Wochen eröffnete der Klassenlehrer den Eltern, dass die Schülerin trotz eines Notenschnitts von 5.67 voraussichtlich nur für die Sekundarschule E empfohlen werde.
Die Übertrittsempfehlung der Klassenlehrperson ist im Kanton Baselland nicht anfechtbar. Nun habe das Amt für Volksschulen bei der Primarschule interveniert, wie der Verein Starke Schule beider Basel berichtet. In der definitiven Eröffnung der Übertrittsempfehlung wurde Lorena nun doch dem P-Zug zugeteilt.
Auf Nachfrage spricht die Bildungsdirektion nicht von Intervention. «Dem Amt für Volksschulen kommt in diesem Prozess grundsätzlich keine Rolle zu», führt Sprecherin Rebekka Gysel aus. Hier habe Amtsleiter Beat Lüthy mit der Schulleitung gesprochen.
Im Statement der Bildungsdirektion heisst es aber auch: «Der Zuweisungsvorschlag der Klassenlehrperson richtet sich nach den Bestimmungen der Laufbahnverordnung.» Diese richtet sich nach der Benotung. Demnach braucht es einen Schnitt von 5,25 fürs Niveau P.
«Die Ungewissheit in den letzten Wochen war für uns enorm belastend», sagt Lorenas Mutter. «Ich bin sehr erleichtert.» Sie erwarte von Lehrpersonen an den Primarschulen, dass sie faire und aussagekräftige Noten erteilen.
Die Kehrtwende im Fall Lorena sei auch dank des öffentlichen Drucks erfolgt, ist sich Jürg Wiedemann vom Verein Starke Schule beider Basel sicher. Der Verein hatte Lorenas Fall an die Öffentlichkeit gebracht. Es ist kein Einzelfall. Der Verein berichtet, dass in der Folge mehrere Eltern von willkürlichen Übertrittsempfehlungen berichtet hätten.
Bildungsdirektorin Monica Gschwind hat bereits eine Änderung der Laufbahnverordnung in Auftrag gegeben.