Fehlt mir was?
Ein Nährstoffmangel bleibt manchmal unerkannt. Nicht immer ist eine ungesunde Ernährung schuld
Laut Umfragen schlucken mehr als 75 Prozent der Deutschen wöchentlich Nahrungsergänzungsmittel. Kritische Geister behaupten, das sei zu viel des Guten. Tatsächlich sollte niemand ins Blaue hinein supplementieren. Idealerweise wird eine Unterversorgung beim Check-up aufgedeckt oder der Arzt kommt ihr aufgrund von Symptomen auf die Spur.
Der Nährstoffbedarf kann für verschiedene Gruppen stark variieren. Er hängt z.B. vom Geschlecht und vom Alter ab. Auch die Lebensumstände entscheiden. Ein Leistungssportler, der täglich mehrere Liter Schweiß verliert, hat einen anderen Bedarf an Mineralstoffen als jemand, der einem Schreibtischjob nachgeht. Schwangere brauchen hingegen besonders viel Eisen und Folsäure, damit sich der Embryo gesund entwickeln kann.
Unterversorgt trotz ausgewogener Kost
Nicht jeder Mangel zeigt sich gleich in Form von Symptomen, wie Erschöpfung oder Konzentrationsschwäche (typisch u. a. bei Eisenmangel). Ein Zeichen unserer Zeit: Selbst bei gesunder Ernährung kann eine Unterversorgung entstehen. Eine mögliche Ursache kann eine Aufnahmestörung sein (z. B. Vitamin
B12, bei zunehmendem Alter). Aufgrund der geografischen Lage haben hierzulande viele einen Vitamin-D-Mangel. Ganzjährig gibt es schlicht zu wenig Sonneneinstrahlung, um es ausreichend zu bilden. Intensive Landwirtschaft hat viele Böden nährstoffärmer gemacht.
So ist Deutschland ein Selenmangelgebiet. Es kann also trotz guter Ernährung zu schlechter Versorgung kommen. Daher kann die gut geplante Aufnahme von Ergänzungsmitteln durchaus sinnvoll sein. Sprechen Sie am besten mit dem Hausarzt.