Starkregen absichern
Wohngebäude- und Hausratversicherungen decken Schäden durch Unwetter nur bei zusätzlichem Elementarschadenschutz ab. Wie Sie Ihr Haus absichern
Die Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet und Autos weggeschwemmt – der andauernde Starkregen hat zuletzt in Süddeutschland hohe Schäden verursacht. Es waren zudem mehrere Todesopfer zu beklagen. Ähnliche Unwetter gab es in der letzten Zeit immer öfter. Insbesondere Starkregen kommt durch den Klimawandel häufiger vor, da die zunehmend wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder abgeben kann. Der Schutz vor Unwettern wird daher immer wichtiger.
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Extra-Schutz vor Wasserfluten
Eigentümer sichern Schäden am Haus per Wohngebäudepolice ab. Bewohner (Mieter) schützen bewegliche Gegenstände im Haus über die Hausratversicherung. Standardverträge übernehmen aber nur Sturm-, Feuer- und Hagel- oder Leitungswasserschäden. „Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser müssen zusätzlich mit einem Elementarschutz abgesichert werden“, so eine Sprecherin vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Fast jeder zweite
Eigentümer hat diesen Schutz jedoch nicht.
Nur alte DDR-Policen, die später von der Allianz weitergeführt wurden, enthielten in der Regel schon von vornherein einen Hochwasserschutz – man sollte die Versicherungsbedingungen heute sicherheitshalber aber noch einmal überprüfen. ●
Risiko ermitteln und vorbeugen
Die Kosten für den Elementarschutz richten sich nach dem Schadensrisiko am Wohnort. Für Überschwemmungen und Hochwasser haben die Versicherer vier Gefährdungsklassen, drei weitere für Starkregen. Dabei spielt die Nähe zu Gewässern eine Rolle und auch, ob ein Gebäude auf dem Berg oder im Tal liegt. Tipp: Das Hochwasserrisiko am Wohnort kann man straßengenau unter dieversicherer.de ermitteln.
Auf staatliche Hilfen sollten sich Hausbesitzer in Notfällen nicht verlassen. Sie erhielten zuletzt im Saarland zwar begrenzte Unterstützung, wenn ein Elementarschadenschutz finanziell nicht zumutbar gewesen wäre. Das musste man aber nachweisen.
Die Länder fordern jetzt zwar eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Die FDP lehnt das im Bund aber bisher ab, weil die hohen Kosten dann alle Eigentümer und im Anschluss auch die Mieter treffen würden.
Rat: Hausbesitzer sollten sich neben der passenden Versicherung über ihr Risiko informieren. Einige Kommunen haben dazu Überflutungsrisikokarten. Zudem wird der bauliche Schutz des Gebäudes wichtiger. Dazu gehört eine funktionsfähige Rückstauklappe. Sie verhindert, dass Wasser aus der vollgelaufenen Kanalisation in tiefer gelegene Häuser drückt. Auch Keller, Hauseingänge und Lichtschächte lassen sich zusätzlich absichern. Weitere Informationen finden sich etwa im kostenlosen E-Book „Unwetter Gebäude-Check“unter verbraucherzentrale.de