Endgültige Steueränderungen 2024
Von Entlastung im Alter bis zu Steuervorteilen für Berufskraftfahrer – das Wachstumschancengesetz bringt einige steuerliche Neuerungen mit sich
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Neuregelung zum Altersentlastungsbetrag
Im Wachstumschancengesetz wurde der Altersentlastungsbetrag nach § 24a EStG für Steuerzahler, die im Jahr 2022 ihren 64. Geburtstag gefeiert haben, rückwirkend verbessert. Ab 2023 fällt der Altersentlastungsbetrag für alle Steuerzahler, die künftig 64 Jahre alt werden, höher aus. Hintergrund: Den Altersentlastungsbetrag gibt es für alle Einkünfte, außer für Einkünfte aus einer Altersrente oder aus einer Betriebsrente bzw. Pension. Wer den 64. Geburtstag feiert, dem steht ab nächstem Jahr ein Entlastungsbetrag zu. Beispiel: 2022 wurde ein Steuerzahler 64 Jahre alt und erzielte im Jahr 2023 Einkünfte aus einer gesetzlichen Altersrente von 14 850 Euro und aus selbstständiger Arbeit von 10000 Euro. Folge: 2023 beträgt der Altersentlastungsbetrag 665 Euro (10 000 Euro x 14 % = 1 400 Euro, maximal jedoch 665 Euro).
Wichtig: Der Altersentlastungsbetrag kann nicht in den Steuerformularen extra beantragt werden. Das Finanzamt gewährt ihn anhand der Altersangabe in der Steuererklärung automatisch. Erzielt jemand Einkünfte aus Kapitalvermögen oberhalb des Sparer-Pauschbetrags von 1 000 Euro/2 000 Euro (Ledige/Zusammenveranlagte), gibt es den Altersentlastungsbetrag für Kapitalerträge nur, wenn eine Steuererklärung samt Anlage KAP eingereicht wird.
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Höhere Freibeträge für Berufskraftfahrer
Verbringen angestellte Berufskraftfahrer (Lkw-Fahrer, Busfahrer) die Nacht in ihrem Fahrzeug, können sie dem Finanzamt ab dem Jahr 2024 pauschale Werbungskosten von 9 Euro pro Nacht als steuersparende Werbungskosten präsentieren. Das bedeutet, dass tatsächliche Kosten für das Duschen oder die Toilettennutzung auf Raststätten nicht nachgewiesen werden müssen. Damit das Finanzamt diesen Pauschalen zustimmt, sollte man aufzeichnen, an welchen Tagen (Datum) die Nacht im Fahrzeug verbracht wurde.
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Geldwerter Vorteil bei Dienstwagen
Darf ein Beschäftigter einen Dienstwagens seines Arbeitgebers nutzen, muss er für Privatfahrten einen geldwerten Vorteil versteuern. Ohne Fahrtenbuch muss 1 Prozent des inländischen Bruttolistenpreises zum Zeitpunkt der Erstzulassung pro Monat versteuert werden. Handelt es sich um ein reines Elektrofahrzeug, muss nur ein Viertel des Bruttolistenpreises pro Monat als geldwerter Vorteil versteuert werden. Voraussetzung für E-Autos war bis Ende 2023, dass der Listenpreis nicht über 60 000 Euro lag. Ab 2024 profitieren Beschäftigte von dieser Viertel-Methode bis zu einem Höchstpreis von 70 000 Euro.