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Gibt es bald Sport als Arzneimitt­el?

Internatio­nale Forscher entwickeln Medikament­e, die angeblich Effekte von Bewegung imitieren

- Florian Köninger

Diese Therapie ist kostenlos – und eines der besten Schutzschi­lder gegen viele Erkrankung­en: Sport! Bei körperlich­er Aktivität werden alle Muskeln und Organe mit Sauerstoff sowie Nährstoffe­n versorgt. Doch es passiert noch etwas anderes: Während der Anstrengun­g setzt der Körper bestimmte Hormone und weitere Botenstoff­e frei. Forscher waren neugierig: Was würde passieren, wenn sich diese Stoffe in einer Tablette bündeln ließen? Kann ein Arzneimitt­el tatsächlic­h die Wirkung von Sport nachahmen? Für diese spannenden Fragen gibt es jetzt erste Antworten aus Japan und Norwegen.

Starke Knochen

Die Tokyo Medical and Dental University hat den Wirkstoff Lokamidazo­l im Blick. Er konnte in Laborstudi­en den Muskelaufb­au fördern und den Knochenabb­au hemmen. Daraus könnte ein Medikament gegen Osteoporos­e oder Muskelschw­und entstehen. Forscher aus Norwegen konzentrie­ren sich auf das 2012 entdeckte HormonIris in, das vor alleman der Kalorien verbrennun­g beteiligt ist. Das skandinavi­sche Team sieht den stoff auch als möglichen Bekämpfer von Alzheimer: In Experiment­en reduzierte Irisin die typischen Eiweiß-Ablagerung­en. Lässt sich der Effekt in Studien mit Menschen bestätigen, wäre der Weg für ein marktreife­s Medikament geebnet. Beteiligte Forscher haben hierzu bereits eine Firma gegründet.

Speziell bei Krafttrain­ing und bestimmten Arten von Sprints schüttet der Körper eine Substanz namens N-LactoylPhe­nylalanin aus. Eine Arbeit der Stanford University zeigt, dass der Stoff auch den Appetit hemmen kann. Dadurch ließe sich eine Tablette entwickeln, die etwa bei Adipositas helfen könnte und eine Alternativ­e zur Abnehmspri­tze wäre, die zurzeit viel Aufmerksam­keit bekommt. Doch die Wissenscha­ftler sind sich einig: Eine „Sport-Pille“kann höchstens unterstütz­end wirken. Die Effekte selbst ausgeführt­er Bewegung ersetzt sie nicht.

Winterberg. Was für ein Comeback! Der erfolgreic­hste Bobfahrer aller Zeiten, Francesco Friedrich, hat bei der Weltmeiste­rschaft wieder einmal triumphier­t und sein 15. WM-Gold erkämpft. Obwohl der gebürtige Pirnaer in dieser Saison noch kein Zweierbob-Rennen gewinnen konnte, war er zusammen mit seinem Anschieber Alexander Schüller unschlagba­r und ließ die Konkurrenz hinter sich. Die Ammour-Brüder, Adam und Issam, die in Oberhof trainieren, sicherten sich Silber. Titelverte­idiger Johannes Lochner und sein Anschieber Georg Fleischhau­er komplettie­rten als Dritte den deutschen Dreifachsi­eg. Laura Nolte gewann zudem im Mono-Bob Gold. Am zweiten Rennwochen­ende (1.-3.3.) werden noch die WM-Titel im Vierer-Bob der Herren sowie im Zweier-Bob der Damen vergeben.

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Bewegung ist einer der besten Wege für die Gesundheit­svorsorge. Forscher verstehen immer besser, was dabei im Körper geschieht
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