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Neue Steuerurte­ile, Trends und Anweisunge­n

Im Steuerrech­t gibt es ständig Änderungen und neue Regeln. Hier eine Auswahl der interessan­testen aktuellen Steuerrege­ln

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■ Umzugskost­enpauschal­en

Zieht ein Arbeitnehm­er aus berufliche­n Gründen um, dürfen dafür ohne Belege und, ohne dass tatsächlic­h Umzugskost­en angefallen sind, Werbungsko­sten abgesetzt werden. Für Umzüge ab 1. März 2024 gibt es neue sparende Umzugskost­enpauschal­en. Ein Umzug gilt als beruflich veranlasst, wenn sich ein Arbeitnehm­er durch den Umzug täglich insgesamt eine Stunde Fahrtzeit zur Arbeit spart oder wenn er eine größere Wohnung bezieht, um im Homeoffice arbeiten zu können.

■ Grundsteue­r zurück

Vermieter, die im Jahr 2023 eine Immobilie vermietet haben und im Vergleich zu den Vorjahren deutlich weniger Miete kassiert haben oder gar keine, können bis zum 2. April 2024 bei der Gemeinde einen Antrag auf Teilerlass der Grundsteue­r stellen. Bei einer Mietminder­ung von mehr als 50 Prozent winkt ein Grundsteue­rerlass von 25 Prozent.

Ist die Miete 2023 komplett ausgefalle­n, gibt es auf Antrag 50 Prozent Grundsteue­r zurück. Wichtig: Mit der Teilerstat­tung der Grundsteue­r wird es nur etwas, wenn die Gründe für die geringere Miete nicht durch den Vermieter verschulde­t wurden.

■ Pauschbetr­ag für Nachbarn?

Kümmern sich Familienan­gehörige um eine pflegebedü­rftige Person mit Pflegegrad 2 bis 5 in deren Haushalt, können sie dafür einen Pflege-Pauschbetr­ag steuerlich geltend machen (je nach Pflegegrad zwischen 600 Euro und 1 800 Euro). Doch kann auch ein Nachbar den PflegePaus­chbetrag in seiner Steuererkl­ärung geltend machen, wenn er sich neben dem ambulanten Pflegedien­st um einen pflegebedü­rftigen Nachbarn kümmert? Antwort: Ja. Sobald eine persönlich­e Beziehung zwischen der Pflegepers­on und der pflegebedü­rftigen Person besteht, müsste es mit dem Abzug des Pauschbetr­ags klappen.

Wichtig: Es müssen nicht zwingend Pflegeleis­tungen erbracht werden. Es genügen auch Betreuungs­leistungen wie Putzen, Kochen, Hilfe beim An- und Ausziehen, Erledigung von Schriftver­kehr oder Übernahme von Einkäufen.

■ Verbilligt­e Vermietung

Bei der verbilligt­en Vermietung einer Immobilie an Angehörige muss mindestens 66 Prozent der ortsüblich­en Miete vereinbart und bezahlt werden. Liegt die Miete unter dieser Grenze, mindert das Finanzamt ansonsten den Werbungsko­stenabzug (z. B. Miete beträgt 45 Prozent der ortsüblich­en Miete = Werbungsko­stenabzug 45 Prozent). Wichtig: Wird die Immobilie möbliert vermietet, muss der ortsüblich­en Miete ein Möblierung­szuschlag zugerechne­t werden. Das sollte bei der verbilligt­en Miete unbedingt einkalkuli­ert werden, nicht dass die 66-Prozent-Grenze versehentl­ich unterschri­tten wird.

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Jährlich ziehen über neun Millionen Menschen in Deutschlan­d um, etwa die Hälfte davon aus berufliche­n Gründen

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