Kita-Offensive nimmt Fahrt auf
Gleich drei neue Bauvorhaben von Kindertagesstätten hat die Bezirksvertretung 8 auf den Weg gebracht. So soll die Betreuungsquote im Stadtbezirk verbessert werden.
Die Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach) hat gleich drei Kita-Bauvorhaben auf den Weg gebracht. In ihrer Sitzung am Donnerstag wurden alle drei Projekte einstimmig beschlossen. Ein Überblick.
Neubau Kita Kuthsweg Die Bezirksvertreter stimmten für einen Neubau am Kuthsweg. Dort soll dann nach dem Willen der Politiker eine viergruppige Kita entstehen. Eine Sanierung des aktuellen Gebäudes sei dagegen nicht sinnvoll, wie die Verwaltung betonte. Nun soll der Baubeginn schnellstmöglich erfolgen, aktuell ist dieser für das dritte Quartal 2025 geplant. Im geplanten Gebäude soll es für Erzieher und Kinder einige Verbesserungen geben: So bekommt das geplante Obergeschoss des Gebäudes einen Balkon mit Zugang zum Außenbereich, außerdem auch einen Aufzug, damit das Gebäude barrierefrei ist. Die geplante Bauzeit wird mit 15 Monaten angegeben, sodass eine Eröffnung im zweiten Quartal 2027 erfolgen soll. Für den Neubau werden insgesamt etwa sechs Millionen Euro veranschlagt.
Die Bezirksvertretung beschloss den Neubau einstimmig. Rückfragen gab es dagegen aus der SPD-Fraktion – ob auch rollstuhlgerecht gebaut werde? Das sei laut Verwaltung bisher nicht eingeplant, man werde sich des Themas allerdings annehmen. Nun muss noch der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 19. September final zustimmen.
Kita Offenbacher Weg Am Offenbacher Weg soll die bereits bestehende Kindertagesstätte erweitert werden. Der Bestandsbau stammt aus dem Jahr 1997 und weise eine gute Bausubstanz und Schadstofffreiheit auf, ließ die Verwaltung verlauten. Nun soll also eine Erweiterung um zwei Gruppen für die Ü3-Betreuung erfolgen. Dabei wird der Bestandsbau um 517 Quadratmeter ergänzt, der neue Gebäudeteil soll rollstuhlgerecht und barrierefrei gebaut werden. Ein Verbindungsbau zwischen den Gebäuden soll dann Treppe und Aufzug enthalten. Weil deswegen Flächen im jetzigen Außenbereich wegfallen, soll dieser um knapp 105 Quadratmeter erweitert werden.
Das neu angeschlossene Kitagebäude soll in Massivbauweise aus Kalk-/Sandstein erreichtet und mit Photovoltaikanlagen auf dem Dach ausgestattet werden, darunter soll eine Begrünung erfolgen. Weil auf dem Grundstück im Zuge der Arbeiten fünf Bäume – darunter eine satzungsgeschützte Weide – gefällt werden müssen, werden entsprechend neue Bäume gepflanzt. Zudem soll es integrierte Nistkästen für Fledermäuse geben. Das lässt sich die Stadt einiges kosten, kalkuliert wird mit einem Betrag von 7,43 Millionen Euro für den neuen Anbau. Dieser soll ab dem vierten Quartal 2024 errichtet werden und dann innerhalb von 21 Monaten fertig sein. Damit wäre eine Inbetriebnahme des gesamten Areals im dritten Quartal 2026 möglich.
Einziger Kritikpunkt eines Bezirksvertreters der Grünen-Fraktion: Der Anbau wirke wie ein Bürogebäude und strahle keine Fröhlichkeit aus. Denn geplant ist der Anbau als rechteckiges, weißes Flachdachgebäude. Das quittierte die Verwaltung nur mit dem Kommentar: „Wir werden aus ökologischen Gründen zum Entwurf gezwungen“. Trotz der Kritik stimmte die gesamte Bezirksvertretung für die Beschlussvorlage.
Kita Vennhauser Allee Für das dritte Projekt im Bunde gab es am Donnerstagabend in der BV ebenso grünes Licht: Die Bauvoranfrage für die Errichtung einer neuen Kita an der Vennhauser Allee 160 wurde einstimmig beschlossen. Dort soll laut der Pläne das Bestandsgebäude abgerissen und durch einen Neubau, der Platz für drei Gruppen mit 63 Kindern bieten soll, ersetzt werden. Die Erschließung erfolgt dabei über die Vennhauser Allee, die Schule nebenan bleibt. Um das zu realisieren, müssen allerdings zwei Befreiungen erteilt werden: Zum einen muss der Bebauungsplan, der eine reine schulische Nutzung vorsieht, geändert werden. Zudem sollen drei Parkplätze entstehen, was unter der eigentlich vorgesehenen Mindestanzahl liegt. Da aber bereits an der Schule einige Stellplätze vorhanden sind, schätzt die Verwaltung diese Befreiungen als „öffentlich vertretbar“ein. Kritik an der geringeren Zahl an Parkplätzen kam aus der CDUFraktion, die schließlich aber – wie alle anderen Bezirksvertreter – zustimmte.