Maler muss Löwentraut 26.000 Euro bezahlen
Weil er Kopien der Bilder von Leon Löwentraut anfertigte, ist ein Maler zu Schadenersatz verurteilt worden.
Handgefertigte Kopien von Gemälden eines lebenden Malers kosten einen Imitator jetzt 26.000 Euro Schadenersatz. So hat am Mittwoch eine Zivilkammer des Düsseldorfer Landgerichts entschieden und dem Maler Leon Löwentraut diese Summe per Urteil zugesprochen. Erwartungsgemäß haben die Richter damit der Forderung von Löwentraut in vollem Umfang entsprochen. Das hatte sich schon zu Prozessbeginn im Juli abgezeichnet. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (Az: 12 O 156/24)
Angeblich bloß zu „Übungszwecken“und rein privat habe sich der jetzt zur Zahlung verpflichtete Maler-Kollege an drei Motiven des erheblich bekannteren Leon Löwentraut versucht. Signiert habe er die Nachahmungen dann aber mit seinem eigenen Namenszug und habe die drei Bilder auf seinem Instagram-Kanal dann veröffentlicht und auch verkauft. Löwentraut als Kläger sah darin illegale Kopien seiner Werke und erhebliche Verletzungen seines Urheberrechts.
Für jedes kopierte Gemälde müsse der Nachahmer also 10.000 Euro Schadensersatz leisten. Einen Teil davon, nämlich 4000 Euro, hatte der Nachmaler im Vorfeld der Verhandlung bereits akzeptiert und gezahlt. Jetzt ist er vom Gericht zusätzlich verpflichtet worden, auch die restlichen 26.000 Euro noch zu leisten. Immerhin habe der Plagiator die Urheberrechte von Löwentraut
schuldhaft verletzt.
So habe der Kopist diese drei Motive ohne Einwilligung des Urhebers nachgemalt, veröffentlicht und verkauft. Dabei habe der Gesamteindruck der nachgemachten
Werke mit den Originalen übereingestimmt. Doch urteilten die Richter auch: Eine eigene schöpferische Leistung des Beklagten sei nicht zu erkennen. In der mündlichen Verhandlung darüber hatte die Anwältin
des ertappten Plagiators noch angeführt, ein Schadensersatz von 10.000 Euro für jedes nachgemalte Bild sei angeblich viel zu hoch. Auch dem stimmten die Richter jetzt aber nicht zu.
Sie hatten schon im Prozesstermin als Gedankenspiel formuliert, wie hoch wohl die Lizenzgebühren für den Nachahmer gewesen wären – falls Löwentraut einer solchen Kopier-Aktion jemals zugestimmt hätte. 10.000 Euro für jedes abgekupferte Motiv hatten die Richter dabei schon Mitte Juli als „nicht übertrieben“bezeichnet. Falls der kopierfreudige Maler gegen dieses Urteil noch Berufung einlegen will, dann müsste das Oberlandesgericht den Fall demnächst noch einmal neu prüfen.
Seit 40 Jahren gibt es das Schifffahrt-Museum am Burgplatz bereits. Passend zum Jubiläum gibt es für die Fans nun eine neue Sonderausstellung. Unter dem Namen „Warum in die Ferne schweifen? – Traumziel Rhein“präsentiert das Museum seinen Besuchern bis zum 2. Februar 2025 die Anfänge des Tourismus im Rheintal und in Düsseldorf.
Neben dem Wendepunkt im Reiseverhalten, an dem „Reisende“zu „Touristen“wurden, steht auch die besondere Rolle der Dampfschifffahrt im Zentrum der Ausstellung, die den Anfang zum Massentourismus am Rhein begründet. Darüber hinaus richtet sich der Blick auf die Stadt selbst und zeigt, welche Verbindungen Düsseldorf zum romantischen Mittelrhein hatte. „Es ist eine besondere Ausstellung, ein ganz besonderes Jubiläum und 40 Jahre sind schon eine Leistung“, sagt Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration. „Flüsse stellen in den Städten eine zentrale Lebensader dar. Mit der Ausstellung wird die Geschichte in die Gegenwart gebracht und für neue Reisende sichtbar gemacht.“
Die Besonderheit der Ausstellung zeigt sich auch am Umbau des Museums. Vier der sieben Etagen werden aktuell bespielt – sonst ist es bei Sonderausstellungen immer nur eine Etage. Von Einblicken in die Reisevorbereitungen über die neue Ära der Romantik bis hin zur Geschichte der ersten englischen Touristen am Rhein werden viele Aspekte auf vielfältige Art und Weise thematisiert. „Wir bieten Rheinromantik made in Düsseldorf in der Kunst“, sagt Annette Fimpeler, Leiterin des Schifffahrt-Museums. Um die Besucher zum Mitmachen zu bewegen, gibt es unter anderem Hörstationen, eine Memory-Station, einen Guckkasten als Vorläufer von 3D-Animationen sowie einen Stereoskopie-Nachbau. „Besonders freue ich mich, dass mit der großzügigen Unterstützung auch diese Ausstellung mit ‚bewegten‘ und spielerischen Elementen die Besucherinnen und Besucher anspricht“, betont Fimpeler. „Es geht darum, nicht zu merken, dass man etwas lernt.“
Ein Jahr liefen die Vorbereitungen für die Ausstellung. Dabei gab es vor allem zwei Probleme: den Platzmangel und die runden Wände des Schlossturms. „Wir haben so viele Leihgaben, die wir nicht unterbringen konnten“, so Fimpeler. Von den 150 Ausstellungs objekten sind ein Drittel ausgeliehen. Aber auch das Schifffahrt-Museum selbst stellt Bücher aus seinem Bestand aus, die sich sonst im Magazin befinden.