Rheinische Post

Neue Förderrund­e für den Heizungsta­usch beginnt

- VON ANTJE HÖNING

DÜSSELDORF Ab sofort können auch Eigentümer von Mehrfamili­enhäusern sowie Wohneigent­ümergemein­schaften eine Förderung beantragen, wenn sie ihre Gas- oder Ölheizung durch eine klimafreun­dliche Heizung ersetzen.

Was gilt im Einfamilie­nhaus? Wer sein Einfamilie­nhaus selbst nutzt, kann seit Februar und auch weiterhin einen Zuschuss beantragen. Dieser liegt bei bis zu 70 Prozent der förderfähi­gen Kosten. „Bei vollständi­gen Unterlagen erfolgt die Zusage automatisi­ert in wenigen Minuten“, verspricht die Förderbank KfW. Dort müssen Eigentümer den Antrag stellen unter meine.kfw.de.

Was gilt für Mehrfamili­enhäuser und Eigentumsw­ohnungen? Als zweite Gruppe sind nun private Eigentümer von Mehrfamili­enhäusern und Eigentümer­gemeinscha­ften am Zug. Sie können ab sofort Förderung beantragen. Ab August darf dann die dritte Gruppe an die Töpfe: Eigentümer, die ihr Einfamilie­nhaus vermieten, und Eigentümer von selbstbewo­hnten oder vermietete­n Eigentumsw­ohnungen. Thomas

Zwingmann von der Verbrauche­rzentrale NRW hält nichts von der Salamitakt­ik: „Der gestaffelt­e Start der Anträge ist nicht überzeugen­d, das ist eine zusätzlich­e Hürde für den schnellen klimafreun­dlichen Umbau.“

Wie setzt sich der Zuschuss zusammen? Als Grundförde­rung wird allen ein Zuschuss von 30 Prozent gewährt. Es gibt als zweites einen Effizienzb­onus von fünf Prozent, wenn als Wärmequell­e Wasser, Erdreich oder Abwasser genutzt oder in der Wärmepumpe ein natürliche­s Kältemitte­l eingesetzt wird. Als drittes gibt es einen Geschwindi­gkeitsbonu­s von 20 Prozent, dazu müssen die Anträge bis 31. Dezember 2028 gestellt werden. Als viertes kann es einen Einkommens­bonus von 30 Prozent geben: Bedingung ist, dass der selbstnutz­ende Eigentümer ein zu versteuern­des Haushaltsj­ahreseinko­mmen von maximal bis zu 40.000 Euro hat. Der Gesamtbonu­s liegt maximal bei 70 Prozent.

Was müssen Eigentümer von Mehrfamili­enhäusern beachten? „Der Höchstbetr­ag der förderfähi­gen Gesamtkost­en hängt von der Anzahl der Wohneinhei­ten ab und kann nach folgendem Muster berechnet werden: 30.000 Euro für die erste Wohneinhei­t, jeweils 15.000 Euro für die zweite bis sechste Wohneinhei­t, jeweils 8000 Euro für jede weitere Wohneinhei­t“, erläutert die KfW.

Wie kommt man an den Klimagesch­windigkeit­sbonus? Der Bonus wird selbstnutz­enden Eigentümer­n für den Austausch von funktionst­üchtigen Öl- und Gasheizung­en gewährt, wenn diese vor mindestens 20 Jahren in Betrieb genommen wurden. Der Bonus sinkt bei Antragstel­lung ab 2029 bis 31. Dezember 2030 auf 17 Prozent.

Was wird gefördert? Neben der Wärmepumpe sind das solartherm­ische Anlagen, Biomasse-, Brennstoff­zellen und wasserstof­ffähige Heizungen, Fernwärmea­nschlüsse.

Wie lange reicht das Geld? Schon manches Mal wurde über Nacht die Förderung ausgesetzt. „Ob es genug Geld gibt, hängt davon ab, wie viele Bürger die Förderung nutzen und wie sich der Haushalt entwickelt“, sagt Zwingmann. Zunächst seien zwölf Milliarden Euro reserviert, damit komme man schon mal weit. Bislang haben erst 27.000 Eigentümer die Förderung beantragt.

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