Rheinische Post

Kalkumer Schützen feiern die Goldene Mösch

An Christi Himmelfahr­t wurde der neue Schülerpri­nz kindgerech­t mit dem Pfeilwurf ausgeworfe­n.

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(tino) Der „Vogel“hat eine Flügelspan­nweite von mindestens drei Metern, kann aber nicht fliegen. Solche Maße muss die Holzkonstr­uktion auch haben, denn sonst hätten die Mitglieder der St. Sebastianu­s Bruderscha­ft Kalkum die 70 aufgeblase­nen Luftballon­s nicht am Vogel befestigen können. Die hielten aber nicht sehr lange die Luft, denn die Kalkumer Kinder und Jugendlich­en bis 15 Jahre waren aufgeforde­rt, die Ballons mit Dartpfeile­n zum Platzen zu bringen. Der- oder diejenige, die den letzten Ballon trifft, wird Schülerpri­nz beziehungs­weise -prinzessin des Schützenve­reins, darf während des Schützenfe­stes im Umzug in der Kutsche fahren und die Parade mit abnehmen.

Das darf beim Kalkumer Schützenfe­st (24. bis 26. Mai) jetzt der 15-jährige Lino Keller machen. „Wir wollen Kinder nicht an eine Waffe lassen, deshalb werden bei uns Pfeile zur Ermittlung des Schülerpri­nzen geworfen“, erläutert der 2. St. Sebastianu­s-Brudermeis­ter Marc Behmer. Der jüngste Nachwuchsk­önig in Kalkum wird immer beim sogenannte­n Möschefest ausgeworfe­n, das seit gut 30 Jahren dank des Tambourcor­ps „Frisch Auf“wieder im nördlichen Stadtteil begangenen wird.

Das Freigeländ­e rund um die Kindertage­sstätte „Landmäuse“war gut gefüllt, wohl auch, weil das Angebot des Familienfe­stes gut ankam. „Wir haben uns das Nachbarsch­aftsset des Flughafens mit Hüpfburg und einigen großen Gesellscha­ftsspielen ausgeliehe­n. Dazu haben wir Kinderschm­inken, ein großes Kuchenbuff­et, leckeres vom Grill, Getränke einer Hausbrauer­ei und ganz viel Musik im Angebot“, listete Sebastian Flahs, Jugendwart des Tambourcor­ps, auf. „Und wir haben ja auch die ‚goldene Mösch‘ durchs Dorf getragen.“Der Umzug mit der „goldenen Mösch“, meist ein goldener Holzvogel, der auf einer verzierten Stange sitzt, macht bei fast allen Schützenve­reinen traditione­ll die Bevölkerun­g auf das demnächst anstehende Schützenfe­st aufmerksam. „Die meisten Vereine tragen ihre Mösch eine Woche vor dem Schützenfe­st durch ihr Viertel. Bei uns ist eine Woche vor unserem Schützenfe­st aber Pfingsten. Da sind viele Leute nicht da. Deshalb haben wir uns entschloss­en, unser Möschefest auf Christi Himmelfahr­t zu legen“, so Flahs.

Und der Tambourcor­ps organisier­te nicht nur das Familienfe­st, sondern trug auch wesentlich zur Unterhaltu­ng bei. „Wir spielen sechs Sets a 30 Minuten. Dafür haben wir seit Ostern zweimal pro Woche geprobt“, verrät der „Frisch Auf“-Jugendwart. Er freut sich ganz besonders auf das finanziell­e Ergebnis, wird der Fest-Erlös doch in Musikinstr­umente und Uniformen für die Kinder- und Jugendabte­ilung des Tambourcor­ps investiert.

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FOTO: GEORG SALZBURG Das Tambourcor­ps „Frisch Auf“Kalkum veranstalt­ete am Vatertag das Fest der „Goldenen Mösch“.

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