Rheinische Post

Engelhardt verzeiht Vermeij die Abseitspos­ition

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(gic/td) Dieser Treffer hätte das Zeug für die engere Auswahl zum „Tor des Monats“gehabt. Yannik Engelhardt war in diesem Moment völlig losgelöst – die 36. Minute im Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (1:0) am vergangene­n Samstag: Engelhardt setzte zum Seitfallzi­eher an und nagelte den Ball ins Netz der Gäste. Doch dem Jubel folgte schnell die Ernüchteru­ng. Denn der Schiedsric­hterassist­ent hob seine Fahne, und der Videoassis­tent bestätigte, dass der Treffer zurecht nicht zählte.

Bereits mit bloßem Auge war zu erkennen gewesen, dass Mitspieler Vincent Vermeij im Vorfeld der Situation im Abseits gestanden hatte. Trotzdem war es ein Tor wie auf der Playstatio­n. Unsere Redaktion wollte von Engelhardt wissen, wie groß sein Groll auf Mitspieler Vermeij war. Engelhardt antwortet mit einem Grinsen im Gesicht: „Ich habe gehofft, dass es kein Abseits ist.

Und ich weiß nicht, ob ich den Ball jemals noch mal so treffen werde. ,Vince’ hat zum Glück das Tor dann noch gemacht zum 1:0-Sieg. Deswegen verzeihe ich ihm.“

Fortuna mischt mit sechs Siegen in Folge die Zweite Liga gehörig auf. Einer der Garanten für den Erfolg in dieser Saison ist auch Engelhardt. In 32 Pflichtspi­elen stand er auf dem Platz, nur Schlussman­n Florian Kastenmeie­r kommt auf einen Einsatz mehr. Zur Erinnerung: Noch in der vergangene­n Saison hatte Engelhardt mit Vermeij für die Zweitvertr­etung des SC Freiburg in der Dritten Liga auf dem Rasen gestanden.

Doch in kürzester Zeit entwickelt­e er sich für Trainer Daniel Thioune zum Organisato­r im Mittelfeld. Mittlerwei­le ist der gebürtige Göttinger absolut gesetzt und kaum wegzudenke­n aus dem taktischen Konstrukt. „Im Januar, Februar und März hatten wir nicht unbedingt die Ergebnisse, die wir haben wollten.

Es waren teilweise zu wilde Spiele“, betonte er. „Wir haben dann ein bisschen angepasst und gesagt, dass wir auch mal ein 1:0 oder ein 2:0 haben wollen. Die Ergebnisse haben wir jetzt. Das fühlt sich gut an. Und daran wollen wir anknüpfen.“

Langfristi­g ist sein Plan eindeutig. „Mein Ziel“, hatte Engelhardt schon im Winter gesagt, „ist es, in der Bundesliga anzukommen. Ich finde es aber gut, in der Zweiten Liga meine Spielpraxi­s zu sammeln, weil ich hier viel zum Einsatz komme und mich mit der Mannschaft entwickeln kann.“

In Düsseldorf hatte er einen Dreijahres­vertrag unterschri­eben. Allerdings sicherte sich der SC Freiburg eine Rückkaufkl­ausel. Diese gilt nach Informatio­nen unserer Redaktion allerdings erst im zweiten Vertragsja­hr. Vielleicht kann sich Engelhardt seine Träume von der Bundesliga aber auch schon schneller erfüllen: mit einem Aufstieg von Fortuna.

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