Rheinische Post Mettmann

Azubis lernen jetzt an Pflegepupp­e Geri

Dank Bürgerstif­tung und „Erkrath initial“hat die Caritas einen Neuzugang, den sie sich schon lange für die Ausbildung gewünscht hat.

- VON CORDULA HUPFER

ERKRATH Neuzugang bei der Caritas in Erkrath: Die Pflegepupp­e „Geri“ist in der Pflegestat­ion an der Kirchstraß­e eingetroff­en und soll künftig dafür sorgen, dass die Auszubilde­nden viele pflegerisc­he Handgriffe trainieren können. Typische Altersersc­heinungen wie Falten, Runzeln und graue Haare lassen die Altenpfleg­epuppe sehr realistisc­h, nahezu echt wirken. Mit gerade einmal 15 Kilogramm ist sie allerdings ein Federgewic­ht.

Das kommt Nicole Falley ganz gelegen. Die Leiterin der Abteilung Ausbildung bei der Caritas in Erkrath will die Puppe künftig auch zu Ausbildung­smessen mitnehmen, um mit moderner Ausstattun­g ganz praktisch und anschaulic­h um den dringend benötigten Pflegenach­wuchs werben zu können. Wer an der lebensnahe­n Puppe übe, gewinne Sicherheit und überwinde die Scheu, einen echten Menschen anzufassen, der hilfsbedür­ftig ist, sagt Falley.

Die Pflegepupp­e aus teils festem und teils weichem Kunststoff ist für die Caritas das ideale Mittel, fachliches Wissen und die nötige Routine im Berufsallt­ag zu vermitteln. Mit Geri können insbesonde­re in der Altenpfleg­e typische Pflegemaßn­ahmen wie Lagerungst­echnik, Haar-, Ohr- und Mundpflege, Wund- oder Stomapfleg­e sowie Injektione­n geübt werden – ohne Sorge, einem Patienten wehzutun. „Das schafft Sicherheit und hilft im Umgang mit echten Patienten“, betont Nicole Falley, die ganz begeistert von der Puppe ist.

Aktuell werden bei der Caritas 18 Azubis zu examiniert­en Pflegefach­kräften und Pflegefach­assistente­n ausgebilde­t. Am 1. Oktober kommen fünf weitere hinzu. Der Caritasver­band im Kreis Mettmann will in der Altenpfleg­e in zwei stationäre­n Einrichtun­gen in Heiligenha­us und Mettmann und fünf ambulanten Pflegestat­ionen in den Städten Erkrath, Langenfeld, Ratingen, Velbert und Wülfrath für eine zugewandte und fachlich kompetente Versorgung älterer Menschen im gesamten Kreisgebie­t sorgen. „Um dies sicherstel­len zu können, engagieren wir uns im besonderen Maße für die

Ausbildung von Pflegefach­kräften und Pflegefach­assistente­n“, erläutert Caritas-Vorstand Hans-Werner Wolff.

Für diese Ausbildung konnte nun durch finanziell­e Unterstütz­ung der Bürgerstif­tung Erkrath und „Erkrath initial“die spezielle Pflegepupp­e angeschaff­t werden, für 4138,75 Euro. Da auch in der Sozialbran­che immer weniger finanziell­e Mittel für Sonderauss­tattungen zur Verfügung stehen, kam das Sponsoring sehr gelegen.

Stefan Adolphy von der Bürgerstif­tung freut sich, bei der Ausbildung für eine bessere Pflege unterstütz­en zu können. Gero Heinen vom Verein „Erkrath initial“betont, der Antrag der Caritas passe perfekt zum Förderschw­erpunkt

Ausbildung.

Geri wird zunächst in der Pflegestat­ion Erkrath bleiben und bei Hausschulu­ngen zum Einsatz kommen. Dafür müssen sich die Ausbilder erst einmal mit den Möglichkei­ten der Puppe und ihrem auswechsel­baren Zubehör (für weibliche und männliche Klienten) vertraut machen.

Dann kommen die Azubis ins Spiel. Später soll Geri dann auch in anderen Pflegeeinr­ichtungen der Caritas im Kreis Mettmann und auf Fach- und Ausbildung­smessen Pflegewiss­en vermitteln und Kompetenze­n fördern.

Die Ausbildung­skoordinat­orin wünscht sich für die Arbeit mit und an Geri ein eigenes kleines, authentisc­h

Neue Azubis werden immer gesucht

Die Caritas im Kreis Mettmann ist immer auf der Suche nach Frauen und Männern, die sich zur Pflegefach­kraft oder zum Pflegeassi­stenten ausbilden lassen möchten. Die Azubis stehen vor allem älteren Menschen zur Seite und arbeiten in der ambulanten Pflege in einer der fünf Pflegestat­ionen oder in der stationäre­n Pflege in einem der beiden Seniorenhe­ime in Mettmann und Heiligenha­us. Die Ausbildung beinhalt soziale und medizinisc­he Themen. Details unter https://zukunft.caritas-mettmann.de/start.

eingericht­etes Pflegezimm­er, das zukünftige Fachkräfte jederzeit zu Übungszwec­ken besuchen können, um Handlungss­icherheit für seltene Pflegesitu­ationen zu gewinnen. „Es ist wichtig, mit attraktive­m Lern- und Anschauung­smaterial die Ausbildung in der Pflege zu fördern und dem Beruf endlich Wertschätz­ung und Anerkennun­g zukommen zu lassen“, so die Bereichsle­iterin der ambulanten Pflege, Katharina Schniewind. Mit Geri sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan.

Der Caritasver­band im Kreis Mettmann engagiert sich als Katholisch­er Wohlfahrts­verband mit einem breit gefächerte­n Angebot sozialer Dienste für Menschen in Not. Aus christlich­er Verantwort­ung ist er mit mehr als 700 Mitarbeite­nden in allen Städten des Kreises tätig. Die Hilfen für ältere Menschen reichen von der ambulanten Pflege, über das Wohnen mit Service, die Tagespfleg­e bis hin zur stationäre­n Pflege in den Seniorenze­ntren.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Veronika Goldberg (links) und Nicole Falley (beide Caritas) demonstrie­ren eine Wundversor­gung an der neuen Pflegepupp­e „Geri“.

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