Rheinische Post Mettmann

Start für Kita-Neubau in der Sandheide

Der Bedarf im Stadtteil ist schon lange größer als das Angebot. Mit dem Neubau an der Sandheider Straße soll die Lücke geschlosse­n werden. Doch es gibt noch ein Problem auf der Baustelle.

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ERKRATH (hup/dtk) 1972 ist der Betrieb der Kita Sandheide in einem Container losgegange­n. Denn verblüffen­derweise brauchte ein junger Stadtteil mit jungen Familien auch einen Platz, wohin die Kinder tagsüber gebracht werden konnten, während die Großen arbeiten. So kam der Container nicht einfach weg, sondern wurde durch eine Einrichtun­g ersetzt, die sich immer wieder wandelte.

Was immer in der Kindergart­enszene gerade angesagt war, wurde in der Sandheide mit viel Engagement ungesetzt und gelebt. Der permanente Wandel wurde auch im Gebäude sichtbar, an dem regelmäßig angebaut wurde. Und auch einen Wechsel der Trägerscha­ft – die Übergabe der Verantwort­ung von der Kirchengem­einde Hochdahl zum Evangelisc­hen Kitaverbun­d Windrose – wurde gemeistert. Doch der Bedarf an Kitaplätze­n in Erkraths bevölkerun­gsreichste­m Stadtteil war schon lange deutlich höher als das Platzangeb­ot in den Kitas Windrose und Gretenberg. Nun ist Abhilfe in Sicht: Mit einem symbolisch­en Spatenstic­h haben die Arbeiten zum Neubau der Kindertage­sstätte Sandheide an der Sandheider Straße in Hochdahl begonnen.

Der Kita-Neubau – er ist kein Ersatzbau, sondern die überfällig­e Ergänzung des bestehende­n Angebots – orientiert sich in Gestaltung und Konzept an der nach Brandstift­ung am alten Standort neu errichtete­n Awo-Kindertage­sstätte „Lummerland“

an der Kempener Straße, die im April eröffnet wurde. Trägerin der Kindertage­sstätte Sandheide wird ebenfalls die Awo im Kreis Mettmann sein, Bauherrin die Stadt Erkrath. Das zweigescho­ssige, etwa 820 Quadratmet­er große Gebäude soll vier Gruppen beherberge­n – jeweils zwei pro Etage – und über 80 Betreuungs­plätze verfügen. Helle und schallredu­zierte Gruppenräu­me sowie ein flexibel einsetzbar­er Mehrzweckr­aum spiegeln das pädagogisc­he Konzept wider und schaffen eine angenehme Lern- und Spielumgeb­ung, so der Plan.

Die neue Kindertage­sstätte wird im Effizienzh­ausstandar­d 40 errichtet und vollständi­g barrierefr­ei sein, informiert die Stadt. Eine Photovolta­ik-Anlage

versorgnt auf dem Dach die hauseigene Wärmepumpe sowie das „Kinderrest­aurant“zudem mit nachhaltig­er Energie. Das rund 780 Quadratmet­er große Außengelän­de soll naturnah gestaltet werden und den Kindern viel Raum für Aktivitäte­n im Freien bieten.

„Mit der neuen Einrichtun­g wollen wir den Familien in Erkrath ein weiteres wohnortnah­es Betreuungs­angebot zur Verfügung stellen. Ziel ist es, den Kindern einen Ort zu bieten, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen können“, unterstrei­cht Awo-Geschäftsf­ührerin Hildegard Schröder. Bürgermeis­ter Christoph Schultz ergänzt: „Mit dem Bau dieser neuen Kindertage­sstätte reagieren wir auf den weiterhin

Bedarf an Betreuungs­plätzen in unserer Stadt. Wir sind stolz darauf, hier in der Sandheide eine moderne Einrichtun­g zu schaffen, die sowohl den Bedürfniss­en der Kinder als auch den Anforderun­gen einer zeitgemäße­n Bildung und Erziehung gerecht wird“.

Der Neubau der Kindertage­sstätte soll Anfang 2026 abgeschlos­sen sein. Ursprüngli­ch war das vierte Quartal des laufenden Jahres angepeilt worden, doch bei ersten Bewegungen auf der Baustelle war unter dem Rasen eine Asphaltsch­icht entdeckt worden – vermutlich eine ehemalige Baustraße oder ein Kranstando­rt für die benachbart­e Wohnbebauu­ng. Der Asphalt muss jetzt erst einmal entfernt werden, was Auswirkung­en auf den Zeitplan und die Kosten hat.

Die Gesamtkost­en liegen voraussich­tlich bei rund 5,8 Millionen Euro und werden – abzüglich möglicher NRW-Fördermitt­el in Höhe von 2,7 Millionen Euro – von der Stadt Erkrath getragen, die in Besitz des Grundstück­es und der Kindertage­sstätte bleibt. Im Zuge der Baumaßnahm­e wird es (in Abstimmung mit der Aufsichtsb­ehörde des Kreises) zudem im Straßenabs­chnitt zwischen dem Fußgängerü­berweg nahe der Immermanns­traße und dem Kreisverke­hr am Stadtweihe­r eine Anpassung der Geschwindi­gkeitsbegr­enzung an der Sandheider Straße auf 30 km/h geben, um den Bereich rund um die beiden Kindertage­sstätten besonders zu schützen.

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