Manche Fans kamen an beiden Festtagen
Das Interesse am Neanderthal Museum wächst kontinuierlich weiter: Weit über 3500 Besucher strömten am Wochenende zum Museumsfest ins Neandertal und schauten sich längst nicht nur bei den Mitmachangeboten auf dem Außengelände um, sondern vermehrt auch in d
METTMANN Wie Ameisen, die auf einen Würfel Zucker zulaufen, wirkte das Spektakel, das sich am Samstagvormittag rund um das Neanderthal Museum abspielte: Aus allen Himmelsrichtungen strömten Menschenmassen zur Talstraße. Verkehrslotsen versuchten der Menge an Fahrzeugen Herr zu werden, die aus dem ganzen Bundesgebiet anreisten, um beim Museumsfest dabei zu sein. Denn das Museumsfest hatte mal wieder allerhand zu bieten.
Auf dem Außengelände tummelten sich zahlreiche Besucher, die sich beispielsweise in die traditionelle Backkunst einführen ließen. Mit viel Muskelkraft rieben die Kinder zunächst Getreidekörner mit Steinen zu feinem Mehl. Erst dann konnte gebacken werden. Kraftvoll ging es auch im Steinzeitcamp zu, wo Besucher mit Schmackes in den Armen zwei Steine geschickt gegeneinander hauen mussten, um kleine und messerscharfe Scheiben aus Feuersteinen herauszuholen. „Die sind so scharf, die können sogar Leder durchschneiden“, sagte Jake (12) fasziniert. Gemeinsam mit Mama Sabrina (38) und Opa KarlHeinz (63) sowie seinen Geschwistern Naomi (18) und Stella (3) war Jake extra von Werl aus ins Neanderthal gekommen. Ein Geburtstagsgeschenk für den Steinzeitbegeisterten Opa, verriet Sabrina.
„Wir waren vor Jahren schon mal in diesem Museum“, erinnerte sich die 38-Jährige. Allerdings lag der letzte Besuch 15 bis 20 Jahre zurück, lange bevor die Kinder geboren waren. „Mein Papa war schon immer ein großer Steinzeit-Fan und als ich online die Info zum Museumsfest gefunden habe, habe ich gleich die Tickets bestellt.“Durch Staus und Sperrungen habe die Anfahrt weit über zwei Stunden gedauert. „Es hat sich trotzdem gelohnt“, urteilte Karl-Heinz. „Es lohnt sich immer, hier herzukommen.“
Mino (11) und Mona (7) hatten es sich derweil unter einem Zelt gemütlich gemacht und bemalten ein Eisstäbchen mit brauner Erdfarbe. Mona verzierte es künstlerisch mich einigen geschwungenen Linien, während Mino seinen Namen draufschrieb. „Das ist ein Instrument aus der Steinzeit“, erklärten die Kinder. An einem Faden befestigt, konnte das Eisstäbchen geschwungen werden, sodass es Geräusche von sich gab. „Das ist ganz einfach“, sagte Mino unbeeindruckt. Kein Wunder. Er war soeben von der Station „Speerschleudern“gekommen und hatte dort versucht, mit einem Speer einen aufgemalten Bären zu treffen. „Das war genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte, ziemlich schwer. Aber ich habe den Bären trotzdem am Bein getroffen.“
Seine Mutter Marlene (40) war noch zielsicherer gewesen und traf das Tier mittendrin. „Ich freue mich gleich vor allem aufs Bogenschießen“, sagte Mona, die bereits etwas Erfahrung mitbrachte. Sie hatte schon mal selbst einen Bogen gebaut, samt Pfeilen.
Das Neanderthal Museum hatten diese pfiffigen Besucher bereits erkundet und zeigten sich begeistert. „Mir hat es sehr gut gefallen, vor
Die meisten Gäste buchten online
Museumsfest Mit rund 3500 Gästen rechneten die Museumsbetreiber in diesem Jahr. Die allermeisten, so berichtete Louis Vosse aus dem Museums-Marketingteam, würden das Museumsfest am Sonntag besuchen. In diesem Jahr buchten überraschend viele Gäste, rund 70 Prozent, die ihren Eintritt online reservierten, ein Kombi-Ticket und besuchten damit nicht nur das Museumsfest, sondern auch die Ausstellung des Museums.
Highlights Neben allerlei Mitmachstationen, wirkten dieses Jahr erstmals auch die neuen Kooperationspartner des Seokjangni Museums in Südkorea mit einem Stand mit. Schön länger gebe es die Kooperation zwischen Neanderthal und dem südkoreanischen Museum. Seit diesem Jahr ist die Kooperation offiziell.
allem, dass man sich so viele Sachen auch einfach anhören kann“, sagte Mino. Aus Augsburg war diese Familie gekommen, nicht exklusiv zum Museumsfest. „Wir haben hier in der Region unseren Urlaub verbracht und wollten eigentlich schon gestern abreisen“, verriet die Mutter. Doch der Vermieter der Ferienwohnung hatte ihnen einen Besuch des Museumsfestes ans Herz gelegt. „Deswegen haben wir unseren Urlaub jetzt um einen Tag verlängert.“Bereut, sagten die drei, hätten sie diese Entscheidung nicht. „Das war schon ganz gut so.“
Viktoria (47) und Tochter Sophie (5) waren nun schon zum zweiten Mal aus Meerbusch ins Neanderthal gekommen. „Wir waren letzten Jahr bei strömendem Regen hier“, erzählte Viktoria amüsiert. „Leider konnten wir da nicht alles sehen, aber es hat uns so gut gefallen, dass wir dieses Jahr auf jeden Fall wieder kommen wollten.“
Und zwar nicht nur an einem, sondern gleich an beiden Tagen. „Morgen kommen wir auf jeden Fall wieder. So haben wir mehr Zeit, um alles zu sehen und auszuprobieren.“Ob sie im nächsten Jahr wohl wiederkehren würden? „Nicht nur nächstes Jahr“, betonte die Mutter. „Ich habe mir den Museumstag nun schon für die nächsten fünf Jahre fest im Kalender eingeplant.“