Ältere Männer mit Lügen-Geschichten betrogen
DÜSSELDORF (wuk) Speziell ältere Herren soll eine 36-jährige Frau in Düssldorf mehrfach auf der Straße angesprochen, ihnen schöne Augen gemacht, ein Interesse an den Gesprächspartnern betont – und sie dann hinterher um fast 50.000 Euro betrogen haben. Das Amtsgericht Düsseldorf hatte Ende 2023 bereits entschieden, die Serienschwindlerin zu 20 Monaten Bewährungsstrafe zu verurteilen. Die Staatsanwaltschaft forderte jedoch eine härtere Strafe. Über die Berufung gegen das Bewährungsurteil
verhandelt das Landgericht jetzt am 31. Juli.
Mal war es ein Supermarkt in Holthausen, vor dem die Angeklagte wildfremde Männer ansprach, mal war es mitten auf irgendeiner Straße in Düsseltal: Die Anklage gegen die 36-Jährige geht davon aus, dass die Frau gezielt „lebensältere“Opfer aussuchte, um sich erst einzuschmeicheln – und dann mit dreist erfundenen Geschichten immer neue Geldforderungen zu stellen.
Die Frau, die meist unter falschen
Vornamen wie „Laura“oder „Nina“auftrat, geriet kurz nach einem ersten Kennenlernen angeblich plötzlich und unverschuldet in Geldnöte. Einem ihrer Opfer gaukelte sie vor, sie müsse nach einem Verkehrsunfall schnell 18.000 Euro für die Reparatur ihres Autos auftreiben. Der neue Verehrer zahlte ihr diesen Betrag tatsächlich als Darlehen sofort aus.
Ein anderer Senior wurde noch dreister betrogen: Für ihn erfand sie einen Container voller Wertsachen für rund 800.000 Euro, der beim Zoll stehe und nur gegen Bargeld ausgelöst werden könne. Fast 1000 Euro zahlte der arglose Geldgeber – und begleitet die Frau Wochen später sogar zu einem Pfandhaus. Dort löste die 36-Jährige dann hochwertigen Schmuck, Münzen und eine kostbare Uhr aus. Den dafür fälligen Betrag von fast 15.200 Euro übernahm der Mann aus eigener Tasche. Doch die Frau und alle Wertsachen hat er danach erstmal nicht wieder gesehen. Genauso wenig wie seine als Kredite gewährten Summen.
Und genauso war es auch anderen Geldgebern gegangen. Auf Betrug in fünf Fällen lautete deshalb im September 2023 der Schuldspruch des Amtsgerichts gegen die falsche „Laura“oder „Nina“. Mit einer Strafe auf Bewährung war die Staatsanwaltschaft schon damals nicht einverstanden. Nach Ansicht der Strafverfolger müsse die 36-Jährige wegen ihrer Gauner-Serie eine Haftstrafe hinter Gittern verbüßen. Über diesen Antrag will das Landgericht noch am 31. Juli entscheiden