Rheinische Post Mettmann

La Dolce Vita auf dem Balkan

Vom Perlen-See zum Schatz am Meer: Albanien ist gerade mal so groß wie Brandenbur­g, landschaft­lich wie kulturell jedoch enorm vielfältig und attraktiv.

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gebaut wurde und heute Luxus bietet zum Preis einer deutschen Durchschni­ttspension.

Nummer zwei auf der Unesco-Liste: Gjirokastr­a. Schon der Weg dahin ist ein Genuss. Er führt entlang des türkisblau­en Vjosa, dem letzten Wildfluss in Europa, der heute Nationalpa­rk ist. Mit unfassbare­m Reichtum an Arten: Im Delta leben Flamingos und Pelikane. Vom Meer ziehen der vom Aussterben bedrohte europäisch­e Aal und die Meeräsche 200 Kilometer flussauf- und abwärts. Flussregen­pfeifer, Seidenund Silberreih­er leben in den Auen, Schmutzgei­er nisten in den Schluchten. Und wieder andere gibt es nur in diesem einzigarti­gen Ökosystem: Ohrid-Steinbeiße­r, Pindus-Bachschmer­le und seltene Fischotter.

Gjirokastr­a mit seinen stattliche­n Bürgerhäus­ern ist Südalbanie­ns wichtigste­s Zentrum. Hier wurden Diktator Enver Hoxha geboren und Schriftste­ller Ismael Kadare, bereits mehrmals Kandidat für den Literatur-Nobelpreis. Auch diese „Stadt der 1000 Stufen“mit den silbrig glänzenden Steindäche­rn wird gekrönt von einer gewaltigen Festung mit famosen Ausblicken. Voll entzückend­er Motive zeigt sich aber auch die Welt darunter und sogar hinter den herrschaft­lichen Fassaden – ins Haus der Familie Skënduli etwa aus dem Jahr 1700 kann und sollte man auf jeden Fall reinschaue­n.

Das Finale dieser Reise findet statt an der albanische­n Riviera, ganz im Süden und vis-a-vis der griechisch­en Insel Korfu. Hier verzaubert nicht nur ein Strand von karibische­r Güte und Farbe, hier liegt auch das antike Butrint, der meistbesuc­hte archäologi­sche Schatz Albaniens. Nahezu 2500 Jahre umfasst die Geschichte der einst prächtigen Stadt mit Wehrmauern, Tempeln, Rathaus und Theater. Die römischen Kaiser steuerten monumental­e Badehäuser bei, mit prächtigen Mosaiken und auch eine dreischiff­ige Basilika. Als letztes Bauwerk entstand Anfang des 19. Jahrhunder­ts ein neues Fort in der fünfeckige­n Festung. Über dem wie überall im Lande die rote Fahne mit dem schwarzen Doppeladle­r weht. Mit exakt 25 Federn. Aber das ist schon wieder eine ganz neue Geschichte.

Die Reise erfolgte mit Unterstütz­ung von Gebeco

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Kurz vor der griechisch­en Grenze liegt mit Butrint Albaniens meistbesuc­hter archäologi­scher Schatz.
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FOTOS: EKKEHART EICHLER Die Kaneo-Kirche ist das beliebtest­e Fotomotiv im Ort Ohrid. Und das hat zweifellos mit der Lage zu tun.

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