Rheinische Post Mettmann

Alle schwärmen von Nico Sturm

Der NHL-Profi bringt die deutsche Eishockey-Nationalma­nnschaft beim klaren WM-Sieg gegen Lettland auf ein neues Niveau. Seine Mitspieler loben den 29-Jährigen für seine Fähigkeite­n auf dem Eis, aber auch für seine Führungsqu­alität.

- VON TOBIAS BRINKMANN

OSTRAVA (dpa) Leistungst­räger, Anführer und Bessermach­er: Nico Sturm ist bei der Eishockey-Weltmeiste­rschaft Deutschlan­ds Unterschie­dsspieler. Seine Mitspieler schwärmen vom NHL-Profi, auch Bundestrai­ner Harold Kreis ist schwer angetan. Sturm hebt die Nationalma­nnschaft wie bei der 8:1Gala gegen Lettland auf ein neues Niveau. „Er ist ein absoluter Profi. In der Kabine und auf dem Eis ist er eine Führungspe­rson, absolut“, beschrieb Kreis seinen neben Kapitän Moritz Müller wichtigste­n Spieler.

Sturm ist einer dieser Eishockeys­pieler, die jeder Trainer gerne in seiner Mannschaft hat. Er ist ein sogenannte­r Zwei-Wege-Stürmer, der sowohl defensiv als auch offensiv seine Stärken hat. Er ist ein Akteur, der in den entscheide­nden Phasen einer Partie auf dem Eis steht. „Du weißt genau, wenn die Situation kritisch ist und Nico steht auf dem Eis, wird er die richtige Entscheidu­ng treffen“, sagte NHL-Kollege JJ Peterka von den Buffalo Sabres.

Mit Verantwort­ung kann der Profi von den San Jose Sharks bestens leben und umgehen. „Die strebe ich an“, sagte er. Sturm weiß um seinen Status. Die Rolle schiebt er nicht weg – im Gegenteil. „Ich hoffe schon, dass ich den Jungs Selbstvert­rauen mitgeben kann, wenn ich auf dem Eis bin. Sie sollen denken: Der ist draußen, der macht das“, sagte Sturm. „Das ist auch mein Job in San Jose. Ich denke, ich mache den auch sehr gut.“

„Er gibt uns sehr, sehr viel Stabilität“, merkte Peterka an. „Das haben wir im Hinterkopf und das gibt Vertrauen in der Truppe.“Dies rechtferti­gt Sturm auf dem Eis. Beim 8:1 am Mittwoch gegen den WM-Dritten Lettland war er an den ersten beiden Treffern beteiligt. Das achte Tor machte der Nordamerik­a-Profi dann selbst. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte der Nationalsp­ieler.

Sturm ist aus der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes mittlerwei­le nicht mehr wegzudenke­n. Vor knapp zwölf Monaten spielte er eine wichtige Rolle beim SilberCoup bei der WM im finnischen Tampere. Aktuell führt er das deutsche Team erneut in Richtung Viertelfin­ale, auch wenn der Turniersta­rt etwas holprig war.

Zwei WM-Spiele verpasste Sturm wegen einer Verletzung, zweimal musste die Nationalma­nnschaft gegen die NHL-Stars der USA (1:6) und Schweden (1:6) Lehrgeld zahlen. Eine Aussprache nach den beiden

Deutschlan­d - Lettland

8:1 (2:0, 5:1, 1:0) Pleiten mit dem Trainer, aber vor allem innerhalb der Mannschaft zeigte schnell Wirkung und war ein Faktor. Die Sturm-Rückkehr gegen Lettland ein weiterer.

„Er spielt ja nicht umsonst in der NHL, der besten Liga der Welt“, sagte Berlins Verteidige­r Kai Wissmann über den Team-Leader und nannte eine weitere Sturm-Stärke. „Er gewinnt sehr viele Bullys für uns“, betonte Berlins Meister-Kapitän. „Das ermöglicht uns, mit dem Puck zu starten und nicht erst 20 Sekunden hinter dem Gegner herzurenne­n. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, ganz klar.“

In den restlichen drei Vorrundens­pielen soll Sturm wieder den Takt angeben. Am Freitag (16.20 Uhr/ Pro Sieben und Magentaspo­rt) geht es gegen Kasachstan. Dann folgen einen Tag später Polen und zum Abschluss der Gruppenpha­se am Dienstag Frankreich. Mit zwei Siegen und zwei Niederlage­n – nach jeweils regulärer Spielzeit – steht die DEB-Auswahl derzeit bestens da.

Das Kreis-Team dürfte sich gegen die Außenseite­r sogar noch eine Niederlage leisten. Das Minimalzie­l Viertelfin­ale scheint nur noch Formsache zu sein. „Wir sind auf Kurs“, sagte Sturm.

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FOTO: A. BEIL/IMAGO Eishockey-Star Nico Sturm führte das deutsche Team maßgeblich zum Sieg gegen Lettland.

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