Stadt verteidigt neue Feuerwache
Äußerungen, denen zufolge der Neubau der Feuer- und Rettungswache für künftige, wegen der KrankenhausSchließungen veränderte Bedarfe zu klein sein werde, bezeichnet die Erkrather Verwaltung als Fehlinterpretation.
ERKRATH Im Wülfrather FeuerwehrAusschuss wurde zuletzt noch einmal darauf hingewiesen, dass durch die Klinikschließungen in der Region (Haan, Solingen-Ohligs und Ratingen) künftig der Bedarf an Rettungswagen und Personal dafür in den Städten des Kreises steigen wird. In den Feuerwachen könnte es also eng werden. Erkrath wurde in diesem Zusammenhang als Beispiel für eine neue Feuerwache genannt, bei der schon jetzt klar sei, dass sie nach der Fertigstellung (angepeilt ist Sommer 2025) für die veränderten Bedürfnisse zu klein sein werde.
Diese Äußerung aus Wülfrath kam in Erkrath gar nicht gut an. „Sie hat uns zutiefst irritiert und ist in dieser Form nicht richtig“, teilt die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage mit. Inhalte eines interkommunalen Beratungsgesprächs zwischen den Leitungen der Feuerwehr Wülfrath und Erkrath – es ging um die Unterstützung für die Planung des Neubaus der Feuer- und Rettungswache in Wülfrath – wären nicht korrekt interpretiert und falsch wiedergegeben worden. Der Neubau der Feuerund Rettungswache am Clever Feld erfülle weiterhin die Anforderungen und Bedürfnisse einer zeitgemäßen Wache – auch nach den durch Klinkschließungen bedingten Veränderungen in der Notfallversorgung, heißt es aus dem Erkrather Rathaus.
Bei den Planungen zum Neubau der Feuer- und Rettungswache auf dem Clever Feld in Hochdahl wurden demnach für den Rettungsdienst sowie den Brandschutzbereich ausreichende Reserveflächen und -räume vorgesehen. Die Stadt verweist etwa auf Möglichkeiten der Fahrzeugstellplätze, der Ruheräume für das hauptamtliche Personal, die Büroräume sowie die Unterbringung der ehrenamtlichen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr. So wären unter anderem in der
Fahrzeughalle auch für alle Kleinfahrzeuge die genormten Stellplätze für Großfahrzeuge vorgesehen, damit es bei künftigen, strategisch notwendigen Fahrzeugtypanpassungen oder Ergänzungen nicht zu Engpässen komme.
Weiterhin verfüge die neue Wache – zukunftsorientiert, wie die Stadt betont – über 23 Ruheräume für den 24-Stunden-Dienst, obwohl derzeit nach Brandschutz- und Rettungsdienstbedarfsplan nur 17 Räume erforderlich wären. Der Neubau der Feuer- und Rettungswache sei zudem so geplant und errichtet worden, dass im Hinblick auf eine jahrzehntelange Nutzung bei Bedarf auf Teilen des Gebäudes bauliche Ergänzungen vorgenommen werden könnten. Erweiterungen oder Veränderungen seien zum jetzigen Zeitpunkt trotz der Anhebung der Rettungsmittelvorhaltung (aufgrund des Rettungsdienstbedarfsplanes sowie der Krankenhausschließung) jedoch nicht erforderlich und somit auch keine finanziellen Auswirkungen zu befürchten, unterstreicht die Stadt in ihrer Stellungnahme.
Die Zuständigkeit für die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes liegt beim Kreis, der Träger des Rettungsdienstes ist. Der aktuelle Rettungsdienstbedarfsplan wurde im Dezember 2021 vom Kreistag verabschiedet. Wegen der kurzfristigen Krankenhausschließungen in Haan und Solingen-Ohligs hat der Kreis Mettmann die notwendige Fahrzeugaufstockung im Rettungsdienst berechnet und die ergänzende Vorhaltung mit den Kostenträgern (Krankenkassen) direkt abgestimmt, informiert die Stadt Erkrath. Eine Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes soll nach der Novellierung des NRW-Rettungsdienstgesetzes, des Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzgesetzes NRW sowie der angekündigten Reform zur Krankenhausplanung in NRW (soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden) erfolgen.
Aktuell verfügt Erkrath über drei Rettungswagen (RTW) im 24-Stunden-Dienst, davon einer als Verlegungs-RTW und zur Spitzenlastabdeckung (365 Tage/24 Std.), einen Rettungswagen im Zwölf-StundenDienst (montags bis freitags im Tagesdienst von 7 bis 19 Uhr, 260/12), einen Krankentransportwagen im 24-Stunden-Dienst (365/24) und ein Notarzteinsatzfahrzeug im ZwölfStunden-Tagesdienst von 7 bis 19 Uhr (365/12).