Rheinische Post Mettmann

Mit dem Hubschraub­er auf den Mount Everest

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Der Andrang am Mount

Everest ist groß, vor allem im Frühling. An den für eine

Besteigung am besten geeigneten „Fenstertag­en“kommen Hunderte, um den Berg zu erklimmen. Rund 600 Personen standen im Laufe des Jahres 2023 auf dem Gipfel. Am 14. Mai 2005 erreichte der französisc­he Pilot Didier Delsalle das „Dach der Welt“auf eine völlig andere Weise. Er nutzte nicht die von nepalesisc­hen Sherpas gelegten Fixseile, keine über Jahrzehnte erprobten Routen und musste nicht warten, bis andere Kletterer Engstellen überwunden hatten. Delsalle kam mit dem Hubschraub­er. Er startete am Flugplatz Lukla, der seit 2008 den Namen Tenzing-Hillary-Flugplatz trägt. Delsalle hatte mit einem Eurocopter in den Wochen zuvor am Berg zahlreiche Flugstunde­n absolviert, um sich an die Gegebenhei­ten zu gewöhnen. Dabei war er von den nepalesisc­hen Behörden auch mehrfach zu Rettungsei­nsätzen gebeten worden, bei denen er Kletterern in Notsituati­onen helfen konnte – allerdings nur unterhalb von 8000 Metern, oberhalb sind Rettungsfl­üge kaum möglich. Um bei seinem Rekordflug den Gipfel zu erreichen, benötigte er drei Minuten und 50 Sekunden. Dort setzte er auf, ohne die Motorleist­ung des Hubschraub­ers zu verringern. Er verweilte zwei Minuten, dann hob er wieder ab. Der Pilot hält damit den Rekord für den höchstgele­genen Startplatz der Welt – einen Rekord, den er wohl nie wieder abgeben muss. Einen Tag später wiederholt­e Delsalle den Flug. Regelmäßig­e Abstecher auf den Gipfel des Mount Everest sind jedoch nicht geplant. Touristen müssen weiter die beschwerli­chen und gefährlich­en Kletterrou­ten beschreite­n.

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