Wie im Mittelalter
Für Kinder sind Ritterspiele ein besonderes Spektakel. Was in den nächsten Wochen ansteht.
DÜSSELDORF Einmal Ritter sein! Bei einem Turnier zusehen, wie die mittelalterlichen Kämpfer um die Gunst der Prinzessin um die Wette reiten oder dem Helden bei seiner Schlacht gegen den Drachen beistehen: Für viele Kinder ist das Mittelalter mit seinen Sagen und Bräuchen besonders faszinierend. Auf Mittelaltermärkten und bei Ritterspielen in der Region können sie diese Fantasien ausleben – und dank einem meist kulinarisch ausgefallenen Angebot werden auch ihre Eltern, Tanten, Onkel und Großeltern glücklich. In den kommenden Wochen und Monaten können Familien mit Kindern das an mehreren Orten in NRW erleben.
Siegfriedspektakel
Die Ritterspiele in Xanten sind eine bekannte Größe – in diesem Jahr feiert man dort das 20-jährige Bestehen. Gleich über ein langes Wochenende hinweg leben hier die Sagen und Riten des Mittelalters auf. Zwei Mal gibt es ein Ritterturnier mit Lanzenstechen hoch zu Ross. Auf der Turnierbahn ermitteln die Recken täglich um 13 Uhr und um 16.30 Uhr ihren Meister. Am Donnerstag und Samstag um 21.30 Uhr ist außerdem ein imposantes Feuerturnier geplant.
Wo? Nordwall, Xanten
Wann? Donnerstag (9. Mai) von 11 bis 22 Uhr; Freitag und Samstag (10. und 11. Mai), 11 bis 23 Uhr; Sonntag (12. Mai), 11 bis 19 Uhr Eintritt Erwachsene 16 Euro, Kinder acht Euro, Gäste im historischen Gewand 13 Euro
Flachsmarkt auf Burg Linn
Hier steht das Markttreiben im Vordergrund. Zahlreiche Händler zeigen an ihren Ständen nicht nur ihre Produkte, sondern zum Teil auch live vor Ort ihr Können. Darunter befinden sich auch Berufsgruppen, deren Arbeit heute vielleicht ganz anders vonstattengeht, wie etwa Flachsspinner, Handweber, Lehmbauer, Sattler, Seiler, Rüstungsschmied, Kettenhemdmacher, Perückenmacher und Buttermacher. Ein Rahmenprogramm von Rittern und Gauklern begeistert auch hier die ganze Familie.
Wo? Burg Linn, Krefeld
Wann? 18. bis 20. Mai, jeweils von 10 bis 19 Uhr (Pfingstmontag nur bis 18 Uhr)
Eintritt Ab 16 Jahren zehn, Kinder zwischen sechs und 16 Jahren drei Euro, Kinder unter sechs Jahren frei
Sturm auf Zons
In Dormagen entsteht Ende Mai ein Heerlager, in dem 350 Menschen aus ganz Europa die Bestürmung der Zonser Stadtmauer durch die Burgundertruppen, wie sie im 15. Jahrhundert stattgefunden haben soll, nachspielen. Daneben gibt es in Dormagen aber auch einen Mittelaltermarkt für die leiblichen Wünsche. Ein Shuttlebus vom Schützenplatz aus soll den Andrang von Besuchern mildern.
Wo? Wiesenstraße, Dormagen-Zons Wann? Freitag, 24. Mai, 18 bis 22 Uhr; Samstag, 25. Mai, 12 bis 20 Uhr; Sonntag, 26. Mai, 11 bis 18 Uhr
Eintritt Erwachsene acht Euro, Kinder sechs Euro (unter 1,20 Meter Körpergröße frei), Familien 16 Euro
Anno 1280 auf Rittergut Kruse
In Gütersloh lockt Ende Mai ein weiteres Spektakel die Mittelalterfans an. Bei der Anno 1280 auf dem Rittergut Kruse finden sich zahlreiche Figuren aus dem Mittelalter zusammen: Egal, ob Ritter oder Söldner, Bogenschützen, Knappen, Fürsten, Edelfrauen, Knechte, Mägde, Handwerker oder Händler, sie alle vereinen sich zu einem bunten Treiben. Musikanten, Narren, Gaukler und Artisten dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. Ritterkämpfe zu Pferd und zu Fuß, Tavernen und Bogenschützen sorgen zudem für Spannung.
Wo? Rittergut Kruse, Niederröhrmannsweg 1, Gütersloh–Isselhorst Wann? Donnerstag (30. Mai), 10 bis 24 Uhr; Freitag (31. Mai), 16 bis 24 Uhr; Samstag (1. Juni), 13 bis 24 Uhr; Sonntag (2. Juni) 10 bis 18 Uhr Eintritt Erwachsene 15 Euro, Kinder bis 14 Jahre acht Euro, Kinder unter 1,20 Meter Körpergröße frei
Burgspektakel in Oberhausen
Auf der Burg Vondern findet im Juli ein weiteres Spektakel für alle Fans von Rittern, Drachen und Prinzessinnen statt. Auch hier gibt es Ritterkämpfe, eine Falknerei, Puppentheater und natürlich allerlei Kulinarisches. Eine Feuershow und verschiedene musikalische Beiträge stimmen die Besucher zudem auf die mittelalterliche Welt ein.
Wo? Burg Vondern, Arminstraße 65, Oberhausen
Wann? Freitag (19. Juli), 16 bis 22 Uhr; Samstag (20. Juli), 11 bis 22 Uhr; Sonntag (21. Juli), 11 bis 18 Uhr Eintritt Erwachsene 13 Euro, Kinder bis 14 Jahren sieben Euro
DÜSSELDORF (maxi/szf) Die Opposition erhöht den Druck auf NRWJustizminister Benjamin Limbach (Grüne). SPD und FDP beschlossen bei ihren Fraktionssitzungen, einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (Pua) zum umstrittenen Besetzungsverfahren am Oberverwaltungsgericht Münster einzusetzen. Er soll die politischen Hintergründe des Verfahrens untersuchen.
„Wir haben seit Monaten auf viele Fragen keine Antworten bekommen“, sagte SPD-Fraktionschef Jochen Ott. „Und mit dieser Salamitaktik ist ab sofort Schluss.“Sein FDP-Kollege Henning Höne ergänzte: „Der Justizminister Benjamin Limbach, aber auch die Landesregierung und der Ministerpräsident haben dem Ansehen der Justiz durch ihr Verhalten und durch die Fehler, die dort passiert sind, nachhaltig geschadet. Und ein Neustart ohne personellen Wechsel an der Spitze des Justizministeriums ist für uns weiterhin nicht vorstellbar.“
Der Minister selbst äußerte sich am Dienstag nicht. Ein Sprecher teilte mit: „Es ist das gute Recht des Parlaments und der Opposition, Regierungshandeln durch einen Untersuchungsausschuss überprüfen zu lassen.“Man habe bisher zu Fragen Stellung genommen und Landtag und Öffentlichkeit informiert und werde das auch in Zukunft machen.
Der Vorwurf der Opposition lautet, Limbach habe, gegebenenfalls im Zusammenspiel mit weiteren Vertretern der Landesregierung, das Besetzungsverfahren für die Stelle der Präsidentin am Oberverwaltungsgericht in Münster manipuliert.