Rheinische Post Mettmann

Nach Bayer Leverkusen jetzt Fortuna

Nach seinem Meister-Gemälde für Bayer 04 hat der Metzkausen­er Alfons Reiß nun ein Bild für die Düsseldorf­er gemalt, damit des für den Zweitligis­ten zum Aufstieg reicht. Auch die Toten Hosen spielen eine Rolle.

- VON THOMAS PETER

METTMANN Alfons Reiß hat wieder gemalt. Das allein ist zwar nichts besonderes, denn der Metzkausen­er malt seit seiner Jugend und hat bis heute hunderte Werke geschaffen, von denen viele in seiner Wohnung und bis auf den Hausflur hängen. Doch was er jetzt gemalt hat, könnte ein gutes Omen für den regionalen Fußball sein.

So wie Bayer 04 Leverkusen Deutscher Meister geworden ist, nachdem Alfons Reiß sein Meister-Gemälde veröffentl­icht hatte (wir berichtete­n), so will er jetzt die Fortuna aus Düsseldorf auf die gleiche Weise bei ihrem Aufstieg in die Erste Liga begleiten. Und auch die Toten Hosen spielen dabei eine Rolle.

„Mein Plan wäre, dass das Bild im Fanshop von Fortuna Düsseldorf ausgestell­t und später für einen guten Zweck versteiger­t wird“, verrät Alfons Reiß. Bei Bayer Leverkusen war es einfacher: Dieses Gemälde hatte er kurz vor dem entscheide­nden Spieltag seinem Freund aus Leverkusen überreicht, der es in seiner Wurstbude in Mettmann aufgehängt hat, nachdem die Meistersch­aft im Sack war. In Sachen Düsseldorf habe er keine solchen Beziehunge­n und hofft daher auf Mund-zu-MundPropag­anda und die Kraft der Medien. Campino, der Frontmann der Toten Hosen und Fortuna-Fan, sei zwar in Metzkausen quasi einmal sein „Nachbar“gewesen, doch man habe sich nie kennengele­rnt.

Aber von Anfang an: Das Leverkusen-Bild war eine Idee, die gereift sei, als die Meistersch­aft der Werkself immer näher rückte. In Gedanken an seinen Freund Reinhard Vergin – den Imbissbude­nbesitzer

– hatte Alfons Reiß eine Darstellun­g von elf Schornstei­nfegern zu einem Fußball-Bild umgemalt. Die Meistersch­ale im Vordergrun­d, den Kopf von Bayer-Trainer Xabi Alonso oben links im Himmel – fertig war die Hommage.

Da der Fußballfan abergläubi­sch ist, wurde das Bild zunächst nicht ausgestell­t, wohl aber der Presse gezeigt. Als Leverkusen dann jubelte, sprachen alle begeistert von einer „Erfolgsges­chichte“. Und die soll sich jetzt mit dem möglichen Aufstieg der Fortuna wiederhole­n.

Dabei ist Alfons Reiß gar kein geborener Fortuna-Fan. „Ich stamme aus dem Schwarzwal­d, aus der kleinen Stadt Kuppenheim“, berichtet der Ruheständl­er. Aber da er seit fast 50 Jahren in Metzkausen lebe, habe er gleich mehrere Affiliatio­nen: An erster Stelle sei er Fan des SC Freiburg, an zweiter Stelle komme Bayer Leverkusen, dann Fortuna Düsseldorf, und zuletzt der Karlsruher SC. „Die Fortuna hat noch drei Spiele vor sich, ohne die Relegation“, rechnet Reiß vor, dass sein Unterstütz­ungsBild genau zur rechten Zeit fertig geworden sei. Diesmal stehen keine Schornstei­nfeger Pate, sondern die Fußballman­nschaft ist „persönlich“auf grünen Rasen zu sehen. In der Mitte schwenkt Trainer Daniel Thioune die Fortuna-Fahne, so wie die französisc­he Nationalfi­gur „Marianne“die Tricolore auf dem Gemälde von Eugène Delacroix.

Anstelle von Xabi Alonso ist es diesmal Campino, der im Himmel Punkrock-Texte in sein Mikrofon schreit. „Campino ist nicht nur am Heine-Gymnasium zur Schule gegangen, sondern auch der prominente­ste Fan und Unterstütz­er von Fortuna Düsseldorf“, erklärt Alfons Reiß die Verbindung.

Die collagenar­tige Arbeitstec­hnik ist für Reiß übrigens nicht neu. Viele seiner Bilder sind fantasievo­lle Kombinatio­nen von Motiven, die eigentlich nicht zusammenge­hören. Wie „Neanderträ­ume“, das Neandertal­er und Mammuts zusammen mit der Skyline des heutigen Mettmann zeigt; oder ein Strand auf Zypern, wo im Hintergrun­d der Lokschuppe­n von Erkrath-Hochdahl versteckt ist. „Ich fotografie­re viel, um die Motive anschließe­nd zu Gemälden zusammenzu­fügen“, erklärt der Künstler.

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN Alfons Reiß gibt Einblick in sein Wohn-Atelier und zeigt das neue Fortuna-Bild.

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