Rheinische Post Mettmann

In NRW wird weniger Bier gebraut

Klassische­s Alt, Kölsch, Weizen und Pils werden immer unbeliebte­r, alkoholfre­ie Alternativ­en erobern den Markt. Darauf stellen sich die Brauereien ein. Das soll die Branche aus dem Tal holen.

- VON ANNA KIRSTEN

DÜSSELDORF Die Brauereien in NRW produziere­n weniger Bier. 2023 brauten sie laut Statistisc­hem Landesamt IT.NRW gut 16,2 Millionen Hektoliter Bier, also etwa 1,6 Milliarden Liter. Damit geht die Menge des gebrauten Bieres im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent zurück. Im Vergleich zu 2015 ist es ein Rückgang von gut neun Prozent. Deutlich gewachsen ist dagegen der Bereich der alkoholfre­ien Biere sowie der alkoholfre­ien Mischgeträ­nke. Etwa 1,2 Millionen Hektoliter produziert­en die untersucht­en Brauereien – ein Plus von 21,5 Prozent gegenüber 2022. Dass das alkoholfre­ie Bier aber insgesamt noch weit hinter dem alkoholhal­tigen Original liegt, zeigt die Rechnung pro Kopf: Laut IT.NRW hat jede volljährig­e Person in Nordrhein-Westfalen rein rechnerisc­h 2023 rund 108 Liter alkoholhal­tiges und acht Liter alkoholfre­ies Bier getrunken.

„Der Biermarkt ist angespannt. Der Abwärtstre­nd setzt sich seit Jahrzehnte­n fort“, beobachtet auch

Marc Peters, Geschäftsf­ührer des Brauereive­rbandes NRW. Allerdings hat er die Hoffnung, dass die Talsohle erreicht sei: „Wir hoffen auf eine Trendumkeh­r in 2024“, sagt Peters und bezieht dabei alkoholhal­tige wie alkoholfre­ie Getränke in seine Rechnung ein. Die Brauereien in NRW – aktuell seien das 142 – gingen mit dem Trend. Auch kleine Betriebe setzen etwa auf alkoholfre­ie Produkte, um neue Zielgruppe­n zu erreichen. Wie viel Bier sie genau produziere­n, könne er aber nicht sagen, so Peters. Die Statistik von IT NRW hat nur die Produktion von Unternehme­n untersucht, die mindestens 20 Mitarbeite­r haben. Für alkoholhal­tiges Bier kommen so 31 Unternehme­n zusammen, alkoholfre­ies Bier produziert­en 22 Betriebe in der Größenordn­ung.

Im Bundestren­d steht NRW beim Absatz alkoholhal­tigen Bieres noch recht gut da. Der ging bundesweit 2023 nämlich um 4,5 Prozent zurück, durchschni­ttlich trank jeder Einwohner knapp 83 Liter. Der Anteil des NRW-Bieres am gesamten Absatz betrug im vergangene­n Jahr

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