„Fortbildungen sind unerlässlich“
„Selbst“und „ständig“, so lässt sich das Arbeitspensum Selbstständiger beschreiben. Kathrin Hölzel berichtet anlässlich ihres Praxis-Jubiläums von den schönen Seiten ihrer Arbeit.
ERKRATH Ihr 30-jähriges PraxisJubiläum feierte Kathrin Hölzel jetzt mit ihrem Team, Freunden und Patienten im Geschäftshaus am Bavierplatz. Den Schritt in die Selbstständigkeit so kurz nach Ausbildungsende habe sie trotz des Loses aller Selbstständigen, „selbst und ständig“zu arbeiten, nie bereut, erklärte die engagierte Unternehmerin. Und das nimmt jeder ihr ab, der sie im Umgang mit den Besuchern, die zum größten Teil in „Personalunion von Patienten und gleichzeitig Freunden“gekommen waren an diesem Tag.
Getragen wird die Praxisinhaberin bei allem Stress, den ihre körperlich, aber auch seelisch fordernde Arbeit mit sich bringt, von ihrem Team. Zu diesem gehören vier Therapeutinnen und zwei Damen, die sich die Arbeit am Empfang samt die organisatorischen Backoffice-Aufgaben teilen. Und, last but not least ist da noch Kari, die schwarze Mischlingshündin mit dem entzückenden Stummelschwänzchen, das nie stillsteht. Sie hat sich schnell zum Liebling von Patienten und ihrer zweibeinigen Kolleginnen entwickelt.
„Gerade unseren Krebspatienten, die mit einer schlechten oder gar aussichtslosen Prognose für den Krankheitsverlauf zu uns kommen, und während der Behandlung schon einmal von ihren Gefühlen übermannt werden, hat Kari schon oft das Lächeln ins Gesicht zurückgezaubert. Wir holen sie natürlich nur nach Rücksprache in zwei der Behandlungsräume, die übrigen sind tabu aus Rücksicht auf die Patienten, die keine Hunde-Fans sind,“informiert Kathrin Hölzel, die sich auf die Behandlung von Krebspatienten und die manuelle Therapie fokussiert hat.
„Mir ist es wichtig, dass sich jedes Teammitglied seinen Behandlungsschwerpunkt selbst wählt.“Im Laufe der Jahre sei ihr der psychologische Aspekt ihrer Arbeit immer wichtiger geworden. In diesem Bereich absolviere sie viele ihrer Fortbildungseinheiten, die zum Erhalt der Kassenzulassung jährlich obligatorisch sind.
„Fortbildungen sind unerlässlich, ansonsten verzweifle ich schon oft an den teils absurden Vorschriften und der Überregulierung unseres Gesundheitssystems,“berichtet die erfahrene Therapeutin. Inzwischen prüften sie zu dritt jedes Rezept, ob auch ja alles richtig ausgefüllt und angekreuzt sei. „Uns ist es schon passiert, dass wir nicht bemerkt haben, dass die Unterschrift des behandelnden Arztes fehlte. Die durchgeführten Behandlungen haben wir nicht bezahlt bekommen.“Denn Nachbessern oder Neueinreichen sei nicht möglich bei den Krankenkassen.
Doch diese Tücken des Gesundheitssystems waren bei der Feierstunde nur eine Randnotiz.
Zahlreiche langjährige Patientinnen und Patienten waren zum Gratulieren gekommen und zeigten so ihre Verbundenheit. Auch Bürgermeister Christoph Schultz überbrachte Glückwünsche und Geschenke von der Stadtverwaltung. Jeder Gast wurde durch eine der „Damen vom Empfang“begrüßt – wie immer mit einem freundlichen Lächeln.
„Meike Heinsmann und Marzena
Skory haben für alle ein offenes Ohr, kennen alle unsere Stammpatienten genau. Sie nehmen uns im Vorfeld und auch in der Nachbereitung die Arbeit ab, sodass uns die komplette Zeit für die Behandlung unserer Patienten bleibt“, lobt auch Mitarbeiterin Rebecca Schmucker ihre Kolleginnen. Sie, obwohl an Lebensjahren die jüngste im Team, arbeitet am längsten für und mit Kathrin Hölzel. Ihr Schwerpunkt liegt, wie der ihrer Kolleginnen Christina Fett und Svantje Schmidt Kuhn, auf der Behandlung von chirurgischorthopädischen Erkrankungen, während Annette Bachmann auf Patienten mit neurologischen Beschwerden spezialisiert ist.