Das Museum mit dem Spaßfaktor
Der Kunstpalast am Düsseldorfer Rheinufer ist endgültig aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und zieht die Besucher in Scharen an. Jetzt hat auch noch die Terrasse der neuen Gastronomie eröffnet.
die große Sammlung besucht werden kann, überzeugt ihn.
Die Grundidee bei der Neupräsentation der Sammlung haben die Besucher schnell vor Augen. Die Exponate werden bei diesem Gang durch die Kunstgeschichte chronologisch präsentiert, was dem Orientierungsbedürfnis der Menschen entgegenkommt, aber in den Räumen werden oft originelle Bezüge hergestellt. Unter dem Titel „Gemeinsamkeiten“vereinen sich gleich zu Beginn MarienStatuen und andere Gottheiten aus dem 12. bis 15. Jahrhundert: Neben der thronenden Muttergottes von 1220 stehen unter anderem ein Buddha aus Thailand und die hinduistische Göttin Parvati aus Kambodscha. Die Religion hat die bildende Kunst anfänglich fast vollkommen angetrieben, das ist im Kunstpalast zu sehen und wird auch erklärt. Unweigerlich spürt man in diesem Raum, dass Religion die Menschen ihrem Wesen nach viel mehr verbindet als trennt.
Einige Meter weiter läuft eine Kindergruppe staunend um einen Harnisch aus dem 16. Jahrhundert herum, den damals Soldaten zu Pferde trugen. Rüstungen sind an der Wand auch auf dem großen Gemälde „Delilas Verrat und Samsons Gefangennahme“von Jodocus van Winghe aus der gleichen Zeit zu sehen. Immer wieder werden solche Dialoge hergestellt. So befindet sich gegenüber der Büste der Anna Maria de Medici ein prachtvolles Damenkleid aus Seide und Seidendamast. Diese „Robe à la française“war mehr oder weniger ein Zufallsfund, als Krämer mit den Kuratorinnen Felicity Korn und Westrey Page die Depots für die Neupräsentation durchging. So geht es weiter, bis man sogar auf Stühle, Lampen, einen VW Käfer und Birkenstock-Sandalen trifft. „Populär, aber nicht populistisch“will Krämer sein. Das bilden die Wechselausstellungen ab, bei denen es auch mal um Autos, Horror oder aktuell Sneakers gehen kann, aber eben auch beim Griff in die Wunderkammer.
Die Vielfalt hat damit zu tun, dass sich im Ehrenhof das Kunstmuseum und das frühere Kunstgewerbemuseum vereint haben. Sieben Sammlungen sind vertreten: die Gemäldegalerie,
die Graphische Sammlung, Skulptur und Angewandte Kunst, Glassammlung, Moderne, Fotografie und Zeitbasierte Medien. Die Gemäldegalerie umfasst Werke der europäischen Malerei vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, die sich auf die Gemäldegalerie des Kurfürsten Jan Wellem gründet.
Was nun die Freude ausmacht, wenn man zum Ehrenhof kommt, ist nicht nur das Heben der Kunstschätze durch eine andere Wahrnehmbarkeit, es ist der Umgang mit den Räumen und dem Ort selbst. Sehr eng hat dabei das Team des Kunstpalasts mit Sieber Architekten zusammengearbeitet. Die Düsseldorfer Planer haben Erfahrungen mit Kulturbauten, sie haben unter anderem die Sammlung Philara in Flingern konzipiert.
Joachim Sieber zählt die wichtigsten Entscheidungen auf, die die Attraktivität des Hauses gesteigert haben. Früher habe man nicht gewusst, wo das Museum begann und aufhörte, sagt er, denn es gab zwei Eingänge. Das ist nun vorbei. Es gibt den Eingang auf der Ostseite, von wo man die Wechselaus