Tempo bei erneuerbaren Energien
Mettmanner Grüne schauen auf die Nachbarstädte, die beim Wechsel weiter sind.
METTMANN (dne) Ein städtischer Klimamanager? Oft gefordert, aber zurzeit noch nicht in Sicht. Photovoltaik auf dem Dach des Rathaus-Neubaus? Da hätten andere Projekte eine höhere aktuell Priorität gehabt, hörten die Grünen im Ausschuss vom technischen Beigeordneten Tobias Janseps. Das sind nur zwei Beispiele dafür, dass es den Grünen viel zu langsam vorangeht mit der Nutzung von Sonne, Wind und weiteren erneuerbaren Energieträgern.
Für den kommenden Haupt- und Finanzausschuss, 19. März, 17 Uhr, großer Sitzungssaal im Rathaus, hat die grüne Fraktion einen umfassenden Antrag eingebracht, um Erträge aus Windkraft- und Flächenphotovoltaikanlagen in den städtischen Haushalt einzuspielen. Dafür soll die Verwaltung ein Konzept erarbeiten, wie die Stadtwerke aufgestellt werden müssen, um Großprojekte zur Gewinnung von erneuerbarer Energie zu planen und anschließend auch umzusetzen. Falls nötig sollen dann externe Partnerinnen und Partner einbezogen werden. Auch sollen mögliche Flächen für Energieprojekte identifiziert und eine Finanzplanung aufgestellt werden.
„Die Stadt Mettmann muss dringend auf den Zug aufspringen“, meint Rebecca Türkis, Fraktionssprecherin der Grünen. „Durch die Änderungen der Gesetze und Verordnungen von Bund und Land ist es deutlich einfacher geworden Windkraft-, Flächenphotovoltaikund Agrisolaranlagen in der Nähe von Siedlungsbereichen zu installieren. Viele Städte sind da bereits deutlich weiter als wir. Natürlich geht es uns einerseits um die Erreichung der Klimaziele durch die Umstellung auf Erneuerbare Energien. Andererseits sind solche
Anlagen aber eine nicht zu vernachlässigende Ertragsquelle.“Die zusätzlichen Einnahmen könnten den städtischen Haushalt entlasten und das Defizit spürbar verringern. Deshalb versteht Türkis die Langsamkeit der Verwaltung nicht: „Wir befinden uns in einer Situation, in der wir kreativ werden müssen, da weitere Einsparnisse kaum realisierbar sind und die Grund- und Gewerbesteuer nicht unendlich gesteigert werden können.“
Fraktionssprecher Nils Lessing ergänzt: „Die Verwaltung legt richtig dar, dass für eine erfolgreiche Energieerzeugungsplanung dringend die von uns Grünen eingebrachten Stellen der Klimamanagerin und der Energiemanagerin besetzt werden müssen. Hier hinken wir hinter allen anderen Städten im Kreis her – das kann jetzt nicht mehr länger warten.“
Als Nächstes müssten Gespräche mit dem Land und externen Dienstleistern aufgenommen und Flächen identifiziert werden. Zunächst aber müssten zusätzliche Finanzmittel in den aktuellen Haushalt eingestellt werden. Mittelund langfristig hoffen die Grünen auf „erhebliche Erträge“, sagt Lessing: „Warum sollten wir dieses lukrative Geschäftsmodell privaten Investoren überlassen?“