TB Wülfrath wehrt Unitas-Ansturm ab
Der Regionalliga-Spitzenreiter lässt sich auch von den kämpferisch starken Haaner Handballerinnen nicht stoppen. Während der TBW seine gute Position verteidigt, benötigt der Tabellenvorletzte inzwischen ein kleines Wunder.
TB Wülfrath – DJK Unitas Haan (Frauen) 33:27 (17:13). Die Rollen in der Regionalliga-Begegnung waren vor dem Anpfiff klar verteilt. Und am Ende gab es auch das erwartete Ergebnis im Duell des gastgebenden Spitzenreiters gegen den Abstiegskandidaten. Gleichwohl mussten die TBW-Handballerinnen in der MTC-Arena über 60 Minuten eine konzentrierte Leistung abliefern, um die Unitas zu schlagen. „Die Haanerinnen waren das ganze Spiel ein unbequemer Gegner, haben überhaupt nicht nachgelassen“, konstatierte Jörg Büngeler. Der Wülfrather Coach lobte vor allem den Auftritt der Gäste in der ersten Halbzeit: „Die schnellen Vorstöße waren stark. Wir waren im Rückzugsverhalten teilweise zu spät.“
Zwar ging der Tabellenführer durch Lena Feldstedt mit 1:0 (2.) in Führung, doch wenig später warf Carina Dingerkus die Gäste mit 2:1 (4.) in Front. Erst nach dem 2:2 durch einen Siebenmeter von Jule Kürten setzten sich die Wülfratherinnen erstmals deutlich auf 7:2 (11.) ab. Doch die Mannschaft von André Wernicke ließ sich nicht entmutigen. „Insgesamt war das kein schlechtes Spiel“, kommentierte der Unitas-Coach die Vorstellung seiner Mannschaft, die in den nächsten zehn Minuten wieder auf 8:11 (22.) verkürzte und auch beim 11:13 durch Clara Engel Tuchfühlung hielt. Letztlich gingen die Gastgeberinnen trotz der weiter bestehenden personellen Engpässe mit einer 17:13-Führung in die Pause.
Ein Ruhekissen bedeutete der Vorsprung aber nicht. Auch wenn die Begegnung beim 23:16 durch Kirsten Buiting, die für die verletzte Melina Otte (Rippenprellung) in überzeugender Manier den Part am Kreis übernahm, bereits klarere Formen annahm. Wernicke stellte seine Abwehr jedoch auf eine 5:1-Formation um. „Das hat Wirkung gezeigt“, fand der Unitas-Coach und erklärte:
„Eine Jule Kürten aus dem Spiel zu nehmen, ist schwierig, vor allem, wenn sie aus dem Rückraum ohne Bedrängnis werfen kann. Durch die Umstellung in der Deckung haben wir jedoch den Wülfrather Spielfluss gestört und Jule nicht mehr in diese Position kommen lassen.“Den Lohn für die nun bessere Deckung erntete der Tabellenvorletzte zehn Minuten vor dem Ende, als Svenja Hoge die Unitas auf 23:27 heranbrachte. Dann aber machten sich die Haanerinnen das Leben wieder
einmal selbst schwer. „Wir haben drei Mal hintereinander den Ball ohne Not verdaddelt, hätten sonst noch deutlicher verkürzen können. Da haben wir einfach zu hektisch gespielt“, stellte Wernicke fest.
Bis zum Abpfif vegrößerte sich der Wülfrather Vorsprung wieder auf sechs Tore. „Der Wülfrather Sieg ist verdient, es hätte aber auch knapper sein können“, sagte Wernicke. Der Trainer sprach von einer guten Teamleistung, lobte zudem Torfrau Nina Beutner: „Sie hat sehr gut gehalten.“Und ergänzte dann: „Die Einstellung hat über 60 Minuten gestimmt. Wir haben immerhin gegen den Tabellenführer verloren.“Im Abstiegskampf hilft das seiner Mannschaft nicht weiter. Ein Heimsieg am Sonntag über den Zehnten Fortuna Köln ist nun Pflicht.
Auf der anderen Seite freute sich Jörg Büngeler über zwei weitere Punkte im engen Titelrennen. Zumal der TBW-Coach weiter personelle Sorgen hat. Angesichts der knappen Rückraumbesetzung biss Paula Stausberg (Fingerbruch) auf die Zähne und spielte mit einem verstärkten Tapeverband. Dazu rückte aus der zweiten Mannschaft Lena Eckhardt in den Regionalliga-Kader.