Bürokratisches Monster
Zu „Bahn soll Kunden besser entschädigen“(RP vom 2. Januar): Solange die Bahn im Schienen-Fernverkehr praktisch ein Monopol besitzt, bleiben Strafzahlungen für Verspätungen schlichte populistische Milchmädchenrechnungen: Was der Bahn als bürokratisches Monster von EU und Bundesregierung schon bislang aufgedrückt wurde, hat unter dem Strich eher eine Verschlechterung für die Fahrgäste gebracht. Solange die Bahn monopolistisch agieren kann, wird sie die Preiserstattungen auf die Fahrpreise umlegen. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass die Bahn – schon um das in den Verspätungsfällen oft drastisch beschimpfte Zugpersonal zu schonen – ein sehr hohes Eigeninteresse an pünktlichen Zügen hat. Also was soll der Schmarrn außer wohlfeiler und populistischer Eigenprofilierung? oder auch nicht. Zunächst einmal ist per se nichts Verwerfliches darin zu sehen, sich Farbe ins Gesicht zu schmieren. Geschieht dies allerdings, um Menschen anderer Hautfarbe herabzusetzen, wäre dies in der Tat ein „No-Go“. Im Falle der sogenannten Drei Könige, für die die sternsingenden Kinder bekanntlich stehen, erscheint mir ein solches Tun – sagen wir mal – übertrieben, denn nachvollziehbarerweise befinden sich der Legende nach die Herren Kaspar, Melchior und Balthasar komplett auf Augenhöhe. Und abgesehen davon stellvertretend für einen jeden, der damals vor zwei Jahrtausenden bekannten Erdteile. Es darf die Frage gestellt werden, ob hier nicht eine möglicherweise falsch verstandene „political correctness“ihre Hände im Spiel hat, die die Alarmglocken des Rassismus läuten zu hören glaubt. Übrigens: Was machen eigentlich die Familien, die zu Hause eine Krippe aufgestellt haben und diese ab dem 6. Januar um drei Figuren erweitern wollen? Oder die Kirchen? Muss der dunkelhäutige König fortan aufgehellt werden? Fragen über Fragen.