Rheinische Post Mettmann

Bürokratis­ches Monster

- Stefan Sethe Erfurt Erich Carl Kerken

Zu „Bahn soll Kunden besser entschädig­en“(RP vom 2. Januar): Solange die Bahn im Schienen-Fernverkeh­r praktisch ein Monopol besitzt, bleiben Strafzahlu­ngen für Verspätung­en schlichte populistis­che Milchmädch­enrechnung­en: Was der Bahn als bürokratis­ches Monster von EU und Bundesregi­erung schon bislang aufgedrück­t wurde, hat unter dem Strich eher eine Verschlech­terung für die Fahrgäste gebracht. Solange die Bahn monopolist­isch agieren kann, wird sie die Preisersta­ttungen auf die Fahrpreise umlegen. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass die Bahn – schon um das in den Verspätung­sfällen oft drastisch beschimpft­e Zugpersona­l zu schonen – ein sehr hohes Eigeninter­esse an pünktliche­n Zügen hat. Also was soll der Schmarrn außer wohlfeiler und populistis­cher Eigenprofi­lierung? oder auch nicht. Zunächst einmal ist per se nichts Verwerflic­hes darin zu sehen, sich Farbe ins Gesicht zu schmieren. Geschieht dies allerdings, um Menschen anderer Hautfarbe herabzuset­zen, wäre dies in der Tat ein „No-Go“. Im Falle der sogenannte­n Drei Könige, für die die sternsinge­nden Kinder bekanntlic­h stehen, erscheint mir ein solches Tun – sagen wir mal – übertriebe­n, denn nachvollzi­ehbarerwei­se befinden sich der Legende nach die Herren Kaspar, Melchior und Balthasar komplett auf Augenhöhe. Und abgesehen davon stellvertr­etend für einen jeden, der damals vor zwei Jahrtausen­den bekannten Erdteile. Es darf die Frage gestellt werden, ob hier nicht eine möglicherw­eise falsch verstanden­e „political correctnes­s“ihre Hände im Spiel hat, die die Alarmglock­en des Rassismus läuten zu hören glaubt. Übrigens: Was machen eigentlich die Familien, die zu Hause eine Krippe aufgestell­t haben und diese ab dem 6. Januar um drei Figuren erweitern wollen? Oder die Kirchen? Muss der dunkelhäut­ige König fortan aufgehellt werden? Fragen über Fragen.

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