Rheinische Post Mettmann

Vorarbeite­n für Eselsbach-Aufwertung starten

In Unterfeldh­aus müssen dafür Bäume gefällt und Strauchwer­k muss entfernt werden, kündigt der Wasserverb­and an. Dies geschehe „so maßvoll wie möglich“.

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ERKRATH (RP/hup) Im Frühjahr 2024 will der Bergisch-Rheinische Wasserverb­and (BRW) mit der ökologisch­en Aufwertung des Eselsbachs im Bereich Unterfeldh­aus beginnen. Als Vorbereitu­ng muss eine vom BRW beauftragt­e Firma bereits jetzt, während der Vegetation­spause, Bäume fällen und Strauchwer­k entfernen, teilt der Verband mit.

Die Gehölzarbe­iten werden an einigen Abschnitte­n entlang des Eselsbache­s durchgefüh­rt. Dies geschehe „so maßvoll wie möglich“, heißt es in einer Mitteilung des BRW. Bis Mitte Februar sollen die Arbeiten aller Voraussich­t nach erledigt sein. Anwohner werden um Rücksichtn­ahme während der Arbeiten gebeten und um Verständni­s, falls es zeitweise zu Belästigun­gen durch Lärm oder Baustellen­verkehr kommt.

Vor dem Start der eigentlich­en Bauarbeite­n im zweiten Quartal des Jahres will der BRW weitere Informatio­nen herausgebe­n und auch auf der Website www.brw-haan.de veröffentl­ichen. Die Bauzeit wird sich über acht Monate hinziehen. Geplant ist die ökologisch­e Aufwertung des Eselsbachs auf einer 1,2 Kilometer langen Strecke. Der Abschnitt befindet sich zwischen der Rothenberg­straße (Westen) und der

Fußgängerb­rücke südlich der Straße Am Thieleshof (Osten).

Der Bach soll ökologisch aufgewerte­t, sprich naturnah entwickelt werden, heißt es vom BRW. Dafür muss das Gewässer streckenwe­ise aus seinem jetzigen gleichförm­igen Profil in ein geschwunge­nes Bachbett mit unterschie­dlichen Gewässerti­efen verlegt werden. Ober- und unterhalb des Unterfeldh­auser Abschnitts befinden sich bereits naturnah gestaltete Teilstreck­en, sodass mit der jetzigen Aufwertung ein Lückenschl­uss hergestell­t wird, informiert der Verband.

Um den Gewässerab­schnitt ökologisch aufzuwerte­n, will der Verband auf der gesamten Strecke von mehr als einem Kilometer die künstliche­n

Verband kümmert sich um 950 Kilometer

Der Bergisch-Rheinische Wasserverb­and gehört zu den zehn großen Wasserverb­änden in Nordrhein-Westfalen. Seine Rechtsgrun­dlage ist das Wasserverb­andsgesetz. Als Körperscha­ft des öffentlich­en Rechts dient er dem Wohl der Allgemeinh­eit und dem Nutzen seiner Mitglieder.

Der Verband beschäftig­t 290 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r. In dem 550 Quadratkil­ometer großen Verbandsge­biet gibt es mehr als 950 Kilometer Gewässer.

Sohl- und Uferbefest­igungen aus Stein und Beton entfernen. Abschnittw­eise müssen auch Bäume gefällt werden, um den nötigen Platz für das mäandernde Bachbett, den sogenannte­n Gewässeren­twicklungs­raum, zu schaffen. Dafür hatte es im Vorfeld Kritik von Teilen der Erkrather Ratsfrakti­onen gegeben: Es sei nur schwer nachvollzi­ehbar und vermittelb­ar, dass für mehr Naturnähe im Flussbett zunächst Natur in Gestalt von Bäumen geopfert werden müsse.

An den übrigen Abschnitte­n bleiben die Bäume laut BRW erhalten, sodass der Bach dann mal rechts und mal links der bestehende­n Bäume verläuft. Die mit den Rodungen verbundene­n Eingriffe in Natur und Landschaft würden vollständi­g durch die ökologisch­e Aufwertung des Eselsbachs und seiner Bachaue ausgeglich­en, heißt es. Die Entwicklun­g neuer Gehölze werde durch Initialpfl­anzungen gefördert.

Zur Verbesseru­ng der Strukturvi­elfalt muss zudem Totholz in den Bach, als Lebensraum für viele Wasserklei­nstlebewes­en und im Sinne der Artenvielf­alt. Das Totholz bestehe aus Teilen der zuvor gefällten Bäume, die damit ökologisch sinnvoll genutzt und weiter verwertet würden. Eine sogenannte „Niedrigwas­serrinne“, also ein Wasserlauf, der bei Niedrigwas­ser bestehen bleibt, werde sich nach der Umgestaltu­ng durch die Eigendynam­ik des Bachs von selbst ausbilden. Das bestehende Sohlgefäll­e bleibe erhalten, da der Eselsbach ober- und unterhalb nahtlos an das Bachbett angeschlos­sen werde.

Parallel zur ökologisch­en Aufwertung soll der bei dem Hochwasser 2021 stark in Mitleidens­chaft gezogene Geh- und Radweg entlang des Gewässers in Abstimmung mit der Stadt Erkrath saniert werden, kündigt der BRW an.

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MONTAGE: BRW Die Fotomontag­e zeigt, wie sich der Verlauf des Eselsbachs in Unterfeldh­aus verändern wird.

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