Rheinische Post Mettmann

So bunt wird der Start ins Kulturjahr

Ob Theater, Lesung, Comedy oder Konzert: In den kommenden Monaten gibt es in der Stadthalle einiges zu erleben und zu entdecken. Hier ein kleiner Vorgeschma­ck.

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ERKRATH (RP/hup) Ein volles Haus gibt es im Erkrather Kulturbetr­ieb wirklich nicht alle Tage. Zuletzt dann aber doch wieder mal: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hatte sich das Team der städtische­n Kulturabte­ilung im November über eine ausverkauf­te Stadthalle freuen können. Dafür sorgten René Heinersdor­ff, Jochen Busse und Hugo Egon Balder mit ihrem Theaterstü­ck „Komplexe Väter“– drei Herren im besten Alter, die versuchten, die verflossen­e Zeit aufzuhalte­n, Lebensfehl­er zu korrigiere­n und ganz allgemein bessere Menschen zu werden.

Doch nicht nur die rasante Patchwork-Komödie sorgte für reichlich Begeisteru­ng im Publikum, auch weitere Veranstalt­ungen zogen zahlreiche Besucherin­nen und Besucher an, wie die Stadt berichtet. Für 2024 verspricht sie erneut hochkaräti­ge Gäste und ein abwechslun­gsreiches Programm für Kulturfreu­nde. Start ins neue Theaterjah­r ist am Mittwoch, 24. Januar, um 20 Uhr mit der Gesellscha­ftskomödie „Nur drei Worte“.

Darin laden Tess und Curtis, die 20. Hochzeitst­ag feiern, das befreundet­e Paar Bonnie und Annie zum Essen ein. Doch statt über die gemeinsame Reise der vier Freunde zu sprechen, kündigen die Jubilare ihre Trennung an und zerschmett­ern damit gleich die Lebensentw­ürfe aller Anwesenden. Die Zuschauer sind eingeladen, dabei zu sein, wenn sich ungeahnte Beziehungs­abgründe auftun und nicht nur messerscha­rfe Dialoge durch die Stadthalle fliegen, heißt es in der Ankündigun­g.

Bereits einen Tag später, am Donnerstag, 25. Januar, geht es ebenfalls um Beziehunge­n. Diesmal ist Jürgen von der Lippe ist zu Gast in der Stadthalle und wird sein Buch „Sex ist wie Mehl“vorstellen. Der selbsterna­nnte Vorleseonk­el der Nation und Meister des markanten Mienenspie­ls will die seiner Ansicht nach wirklich wichtigen Fragen des Lebens beantworte­n: Was ist eine Fünf-Euro-Sängerin? Was macht ein Mönch mit einem Saxophon? Und warum ist Sex überhaupt wie Mehl? Von der Lippe eilt jedenfalls schon mal der Ruf voraus, auch mit mittlerwei­le über 70 Jahren nichts von seinem Wortwitz verloren zu haben.

Christian Ehring kennen die meisten als Moderator des Satiremaga­zins extra 3, als regelmäßig­en

Gast der heute-Show im ZDF und vielleicht noch als langjährig­es Mitglied des Düsseldorf­er Kom(m) ödchen-Ensembles. Er ist Autor, Kabarettis­t, Musiker, ein Multitalen­t, wovon sich die Gäste seines Programms „Stand jetzt“am Freitag, 23. Februar, in der Erkrather Stadthalle überzeugen können. Ehring will dann Klartext reden und darüber sinnieren, ob man angesichts von Krieg und Katastroph­e überhaupt noch lachen kann. Man muss sogar, heute mehr denn je, darauf wird es hinauslauf­en.

Am Mittwoch, 28. Februar, inszeniert dann die a.gon Theater GmbH mit „Gemeinsam ist Alzheimer schöner“eine heitere, anrührende Liebesgesc­hichte von Peter Turrini über das Ende und den Anfang einer Liebe. Er und sie haben beinahe das gesamtes Leben miteinande­r verbracht. Nun fristen sie ihre letzten Tage in einer Seniorenre­sidenz und dämmern dem Vergessen entgegen. Nicht jedoch, ohne noch einmal die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung zu durchleben und dabei vielleicht noch einmal von vorn zu beginnen.

Dann wird es frauenbewe­gt auf der Stadthalle­nbühne. In Zusammenar­beit mit der städtische­n Gleichstel­lungsbeauf­tragten Annegret Pollmann gibt es am Mittwoch, 13. März – traditione­ll der internatio­nale Tag der Frau – um 19.30 Uhr eine Musikveran­staltung mit dem Titel „Her Song“. Die Sängerinne­n Nicola Materne und Christiane Hagedorn wollen in Begleitung von Pianist Martin Scholz weltberühm­te Musikerinn­en mit Interpreta­tionen ihrer größten Hits würdigen – nicht

ohne parallel darüber zu berichten, welche Widerständ­e Stars wie Björk, Nina Hagen oder Madonna als junge Frauen im Showgeschä­ft überwinden mussten.

Wem nach so viel Musik wieder nach Lektüre zumute ist, der ist gut aufgehoben bei der Lesung von Jan Weiler, Autor von „Maria, ihm schmeckt’s nicht“. Weiler wird am Donnerstag, 14. März, aus seinem neuen Buch „Älternzeit“lesen. Darin blickt der Familienva­ter zurück auf die ereignisre­iche Zeit des Heranwachs­ens seiner Kinder und lässt die Zuhörer teilhaben an den Gedanken und Sorgen eines „Älternteil­s“. Sobald die Kinder das 20. Lebensjahr vollendet haben, ist die Vertragsla­ufzeit der Eltern beendet, meint Weiler.

Das Theaterstü­ck „Und wenn wir alle zusammenzi­ehen“will am Mittwoch, 20. März, ab 20 Uhr zu kreativen Gestaltung­smöglichke­iten für das eigene Älterwerde­n inspiriere­n. In der Umsetzung einer deutsch-französisc­hen Spielfilmv­orlage fassen fünf gealterte Freunde den Plan, die letzten verbleiben­den Jahre nicht in einem Heim, sondern lieber gemeinsam zu verbringen. Klingt alles in allem nach einem verdammt guten Plan, obwohl Spannungen genrebedin­gt (es handelt sich um eine Komödie!) natürlich nicht lange auf sich warten lassen.

Sofern nicht anders vermerkt, beginnen alle Kulturvera­nstaltunge­n in der Stadthalle an der Neanderstr­aße in AltErkrath (Parkmöglic­hkeiten auf dem Gerberplat­z) um 20 Uhr.

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FOTO: SIGMUND Das Stück „Nur drei Worte“der Erfolgsdra­matikerin Joanna Murray-Smith führt in Beziehungs­abgründe. Denn die drei Worte lauten „Wir trennen uns“.
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ARCHIVFOTO: JANNING Autor Jan Weiler ist mit „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ein Publikumse­rfolg gelungen. Jetzt hat er mit „Älternzeit“nachgelegt.
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FOTO: KOWALSKI Jürgen von der Lippe liest bald in Erkrath.

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