Der Rheintakt ist gestartet
Seit Sonntag gilt ein neuer Fahrplan für Busse und Bahnen. Die fahren zum Teil andere Wege.
DÜSSELDORF Seit Sonntag fahren viele Busse und Bahnen nach neuem Fahrplan und teils auf anderen Strecken. Der Rheintakt ist gestartet. So hielt die U71 erstmals am Aachener Platz, die U72 in Benrath.
Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte: „Das verbesserte ÖPNV-Angebot erhöht den Anreiz, auf Fahrten mit dem eigenen Auto zu verzichten und ist damit ein wichtiger Schlüssel für die urbane Mobilität der Zukunft.“Michael Richarz, Vorstand der Rheinbahn, ergänzte, dass das Angebot „verständlicher und zuverlässiger“werde, zudem das Umsteigen erleichtert werden soll. „Das neue Taktschema verteilt die Fahrten auf gemeinsamen Streckenabschnitten so, dass die unterschiedlichen Linien einen regelmäßigen Takt bilden. Beispielsweise fahren die Bahnen zwischen Hauptbahnhof und Heine-Allee künftig im 2,5-Minuten-Takt. Auf Strecken, auf denen zwei Linien fahren, setzen wir durch die Veränderung des Taktschemas einen Fünf-Minuten-Takt um.“Das soll etwa bei der U78 und U79 der Fall sein.
Zudem fahren einige Bahnen andere Wege, stark frequentierte Strecken sind verbunden worden. So fährt die U72 nach Benrath und soll entsprechend mehr Kapazitäten bieten. Auf der U71, jetzt über den Aachener Platz, sollen kürzere Züge reichen. Die Linie U74 ist eingestellt worden, die U76 deckt die Strecke ab. Insgesamt hat die Rheinbahn Fahrpläne von 17 Bahnlinien und jeder zweiten Buslinie bearbeitet.
Auch der Verkehrsclub sieht die Veränderungen „grundsätzlich positiv“, die Versprechungen der Rheinbahn findet Sprecher Iko Tönjes allerdings etwas zu vollmundig: „So viel verändert sich auch nicht.“Der Takt werde besser geordnet, einige Linienwege entsprechend eingesetzter Kapazitäten verändert, wie der Tausch bei 701 und 705. Und der Rheintakt könne nur ein erster Schritt sein, es müssten etwa auch mehr Fahrzeuge für ein besseres Angebot beschafft werden. Zudem müsse man erst abwarten; „Wie entwickelt sich die Pünktlichkeit wirklich? Vor allem auf sehr langen Strecken, wie der U76“. Tönjes befürchtet zudem zu geringe Kapazitäten für die U71 als Wehrhahnlinie.
Kritisch sieht er, dass die Rheinbahn Wochen vor dem Start die Fahrpläne an den Haltestellen ausgetauscht hat, ohne Hinweis, dass diese erst ab 7. Januar gültig sind. „Das hat zu Verwirrung geführt.“
Wie der Start am Sonntag lief, wollte die Rheinbahn nicht kommentieren. Sprecher Thomas Kötter: „Wir möchten uns die ersten Tage in Ruhe anschauen und alle Betriebszustände – außer Messe, Großveranstaltungen und größere Baustellen – einmal durchlaufen lassen. Erst dann werden wir eine solide Bewertung vornehmen können.“