Rheinische Post Mettmann

Caritas sucht Begleiter für Demenzkran­ke

Demenzkran­ke können dank ehrenamtli­cher Helfer Lebensqual­ität erhalten. Bei der Caritas kann man sich dafür ausbilden lassen.

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METTMANN (RP/tpp) Die Diagnose Demenz ist für Betroffene ein großer Einschnitt, der ihr Leben und das Leben ihrer Angehörige­n auf den Kopf stellt. Die bisherige Lebensplan­ung wird durch die Diagnose komplett infrage gestellt.

Doch trotz demenziell­er Veränderun­gen verfügen die Betroffene­n immer noch über vielseitig­e Fähigkeite­n und Bedürfniss­e, die sie einbringen beziehungs­weise ausleben wollen und können, betont die Caritas-Fachstelle Demenz. Dies zu ermögliche­n, ist das Ziel eines neuen Projektes, für das die Caritas im Kreis Mettmann nun ehrenamtli­che Helfer sucht. Als „Lebensfreu­nde“eines an Demenz erkrankten Menschen sollen sie diesen ein Stück seines neuen Weges begleiten.

„Lebensfreu­nd*innen tragen dazu bei, dass Menschen nach der Diagnose Demenz weiterhin aktiv sind und Teil der Gemeinscha­ft bleiben. Sie motivieren, soziale Kontakte zu pflegen, Hobbys und Interessen weiterzufü­hren oder neue zu entdecken, und kennen Beratungss­tellen vor Ort“, beschreibt die Caritas das Idealbild. Das Augenmerk liege dabei auf den ersten Monaten nach der Diagnose, in denen der Betroffene und seine Angehörige­n nach Orientieru­ng suchen.

Demenz kann bei Senioren, aber auch schon bei jüngeren Menschen auftreten und schneller oder langsamer voranschre­iten. Gerade im frühen Stadium der Erkrankung sei es weiterhin möglich, ein zumindest in Teilen selbstbest­immtes Leben zu führen, während man in anderen Bereichen Unterstütz­ung braucht.

Dafür sollen die Lebensfreu­nde da sein, die über Umfang und Dauer ihres Engagement­s für die Erkrankten selbst entscheide­n. Die Caritas betont, dass interessie­rte Lebensbegl­eiter keine Vorerfahru­ng mitbringen müssen. „Voraussetz­ung sind Empathie und ein offenes Ohr“.

Angst vor der Verantwort­ung müsse man auch nicht haben, denn die Freiwillig­en werden durch eine umfassende Schulung auf die Aufgabe vorbereite­t. Eine sorgfältig­e Vermittlun­g zwischen Patienten und dem jeweiligen Helfer würde sicherstel­len, dass es für beide Seiten passt. „Durch kontinuier­liche fachliche Begleitung und den regelmäßig­en Austausch mit anderen werden die Engagierte­n Teil eines Teams, das gleich zwei Leben bereichert“, verspricht die Caritas.

Das bedeutet, niemand wird auf der Reise allein gelassen, sondern immer von Kollegen sowie Demenz-Experten unterstütz­t. Das erste Seminar zur Vorbereitu­ng auf die Rolle als „Lebensfreu­nd“startet am Montag, 22. Januar, um 17 Uhr in der Caritas-Begegnungs­stätte in Erkrath, Gerberstra­ße 7.

Das Seminar bei der Caritas ist Teil des aus Mitteln der Deutschen Fernsehlot­terie geförderte­n Projektes „Lebensfreu­de trotz(t) Demenz“. Jeder Interessie­rte könne einen wertvollen Beitrag leisten, betont die Caritas.

Kontakt: Caritas Fachstelle Demenz, Gabriela Wolpers, Tel.: 0211 2495223 oder 0173 3951006, E-Mail: fachstelle-demenz@caritas-mettmann

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FOTO: TEPH 2022 drehte das ZDF bei der Caritas mit Gabriela Wolpers.

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