Neues Limit für Kreuzfahrtschiffe
Der Kreuzfahrttourismus gehört zu den umstrittenen Themen auf Mallorca. Die Luftverschmutzung und die vielen tausend Urlauber, die an manchen Tagen Palmas Altstadt regelrecht verstopfen, führen immer wieder zu Protesten von Anwohnern und Umweltaktivisten. Deshalb hat die Balearen-Regierung vor einiger Zeit eine Übereinkunft mit den Kreuzfahrt-Reedereien getroffen: Während in der Vergangenheit an manchen Tagen bis zu fünf Kreuzfahrtschiffe mit einer Passagierkapazität von mehr als 16.000 gleichzeitig im Hafen lagen, gilt seit diesem Jahr eine Obergrenze von drei Schiffen am Tag. Nur eines davon darf eine Kapazität von mehr als 5000 Passagieren haben. Das Abkommen trat zwar bereits Anfang 2022 in Kraft, im ersten
Jahr aber gab es noch eine ganze Reihe von Ausnahmen – Tage, an denen mehr als drei Schiffe in Palmas Hafen lagen. Seit Januar 2023 gilt das vereinbarte Limit nun das ganze Jahr über.
Die Kreuzfahrtbranche hatte auf Mallorca in den vergangenen Jahren einen wahren Boom erlebt. Palmas Hafen entwickelte sich zur zweitwichtigsten Kreuzfahrtdestination im westlichen Mittelmeer gleich nach Barcelona. Zwischen 2005 und 2019 stieg die jährliche Passagierzahl von knapp 900.000 auf 2,2 Millionen. Coronabedingt sank die Zahl in den beiden folgenden Jahren dann zwar drastisch, 2022 lag sie aber bereits wieder bei 1,4 Millionen. Für das Jahr 2023 rechnete die Hafenbehörde wieder mit einem klaren Anstieg. Zumindest lag die Zahl der geplanten Anläufe bei etwa 540. Im Jahr 2019 waren es noch 590 gewesen.