Frei statt ein Schätzchen sein
GEBURTSTAG Uschi Glas ist 80 – und hat kein Problem damit
MÜNCHEN – Ein Beinahe-Striptease vor Polizisten im Filmklassiker „Zur Sache, Schätzchen“machte sie berühmt, fortan war Uschi Glas so etwas wie das Schätzchen der Nation. Heute wird sie 80 und sagt: „Ein Schätzchen war ich nie“.
So lautet der Titel ihrer Biografie, die pünktlich zum runden Geburtstag erschienen ist. Dort schreibt sie: „Ich wollte niemangehören, dem gniemangehören, keinem Land, keiner Bewegung und auch keeinem Mann. Ich wollte nniemals im Gleichschritt ggehen, nur weil alle anderen danderen etwas auf dieselbe AArt machten.“Dass ihre Mutter kein eiggenes Geld hatte und fiziell nanzfiziell abhängig war von ihremihrrem Mann, war Uschi Glas schhon als Mädchen ein Graus. „Füür mich stand fest: Das will ich nicht“, sagt sie. „Natürlich warr es bei uns auch so, dass mein Vater gesagt hat: ‚ Warum willlst du denn überhaupt was lernnen? Du heiratest doch mi 24, du bist doch hübsch.‘ Oh, Hilfe! Nein, nein!“
Als viele ihrer Kolleginnen sich in den 60er und 70er Jahren vor der Kamera auszogen, blieb Glas bei ihrem strikten Nein dazu, als alle Künstler für Willy Brandt trommelten, tat sie das nicht. Und ihren ersten Mann wollte sie – in einer Zeit, in der das alles andere als alltäglich war – zuerst nicht heiraten, auch nicht, als der gemeinsame Sohn auf die Welt gekommen war. Glas’ Karriere hatte ganz anders begonnen, als Anwaltssekretärin. Auf einer Premierenfeier empfahl sie sich dann dem Produzenten Horst Wendtland als Schauspielanwärterin – und bekam ihre erste Rolle in dem Edgar-Wallace-Film „Der unheimliche Mönch“. 1966 war sie
„das Halbblut Apanatschi“an der Seite von Pierre Brice als Winnetou.
Sie nahm Schauspielunterricht, biss sich durch – und dann kam die Szene auf der Polizeiwache: Mit „Zur Sache, Schätzchen“schrieb sie Filmgeschichte. Mit Filmen wie der „Lümmel von der ersten Bank“-Reihe war es danach eher die leichtere Muse, ab Mitte der 70er Jahre war Glas häufiger im TV zu sehen als im Kino, spielte später zunehmend „starke Frauen“, eine Bankerin („Zwei Münchner in Hamburg“) oder eine Kiesgrubenbesitzerin („Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“). Seit sie ihr Kino-Comeback als Burnout-geplagte Lehrerin in der „Fack ju Göhte“-Trilogie hatte, erkennen sie Schüler sogar gar als Berühmtheit – und nicht ni nur als Oma, wie Glas sagt. „Ich bin glücklich und dan nkernen bar dafür, mein Alter gesund reicht zu haben. Ich sehe kein Grund, die 80 zu verheim mliem chen“, schreibt Glas in ihre Buch. Ihre Antwort an die, die d ein Problem haben mit dem Älhalt Ä terwerden: „Dann musst du h vorher sterben.“