So schnell wächst der Ostseetunnel
Bis zu 180 Menschen arbeiten an der Röhre
Auf Fehmarn wird in der kommenden Woche die erste Zementlieferung per Schiff für den Ostseetunnel erwartet. Damit tritt der Bau des Ostseetunnels in eine neue Phase. „Bislang wurde der Zement mit Lastwagen angeliefert, künftig kommt er per Schiff aus Dänemark und wird von dort in die Silos eingeblasen“, sagt Gregory Formichella, Bauleiter von Femern A/S auf der deutschen Tunnelbaustelle.
„Der Zement ist Bestandteil des Betons für die Tunnelteile, die seit November 2023 auf der Baustelle in offener Bauweise entstehen.“Dabei werden nacheinander die
Tunnelsohle, die Seitenwände und die Tunneldecke gefertigt.
Bis zu 180 Menschen arbeiten derzeit auf der Tunnelbaustelle auf der Ostseeinsel Fehmarn. Der Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark
soll 2029 für den Verkehr freigegeben werden. „Die Arbeiten auf der deutschen Seite liegen gut im Zeitplan und ich bin zuversichtlich, dass wir rechtzeitig fertig werden“, sagt Formichella.
„Sobald die ersten Tunnelabschnitte fertiggestellt sind, voraussichtlich bis zum Sommer 2024, wird nördlich davon ein neuer Deich errichtet“, erläutert der Bauleiter. „Wenn der fertig ist, wird die Baugrube zwischen den beiden Deichen geflutet. Der neue Deich wird dann die künftige Küstenlinie im nördlichen Portalbereich bilden und der alte Deich kann abgetragen werden.“Die Baustelle bei Puttgarden im Norden Fehmarns misst nach Angaben von Femern A/S inklusive Arbeitshafen rund 100 Hektar. Das entspricht ungefähr 145 Fußballfeldern. Sie erstreckt sich etwa drei Kilometer landeinwärts. „Hier entstehen das Tunnelportal mit den Zufahrten für Autos und Eisenbahnzüge sowie drei Straßenbrücken“, sagt die Sprecherin von Femern A/S, Denise Juchem. Es gibt vor allem auf deutscher Seite auch Kritik, vor allem an den Kosten von geschätzt fünf Milliarden Euro für die Hin
terlandanbindung sowie möglichen Umweltschäden. Mit ihren Klagen sind die Gegner des Baus allerdings vorm Bundesverwaltungsgericht gescheitert.