Make Pöselberg save again!
KRITIK „Rotkäppchen – Die mit dem Wolf heult“setzt den Märchenklassiker neu in Szene
Alle Jahre wieder: Die Komödie Winterhuder Fährhaus schmückt sich wieder mit kunterbuntem MärchenSpaß. Der führt diesmal zu „Rotkäppchen“ins beschauliche Pöselberg. Prächtig wie die Rosen in Nachbars gepflegtem Vorgarten blühen in diesem schmucken Nest die Vorurteile.
Endlich wieder einmal die Großmutter (Tamara Wörner) besuchen! Nichts wünscht sich das Mädchen im roten Kapuzenmantel sehnlicher. Mutig macht es sich auf den Weg – trotz des Verbots seiner Mutter (Bürgermeisterin auf Jagd nach Wählerstimmen: Katrin Zierof), den großen Wald zu durchqueren. Denn die Pöselberger – sogar Jäger Tillmann (Jonathan Steinbiß)! – leben in panischer Angst vor dem bösen Wolf im finsteren Forst, den sie doch selbst zum Sündenbock für alle Missgeschicke gestempelt haben, die ihre „heile Welt“ins Wanken bringen. Inspiriert vom Klassiker der Brüder Grimm schufen Torben Padanyi und Alexandra Kurzeja – die nicht nur als mutiges und eigensinniges Rotkäppchen begeistert, sondern auch Regie führte – ein modernes Märchen über Abwehr und Abgrenzung.
Kurzweilig und mit originellen Ideen inszeniert, erntete das Familienmusical mit einem Wolf als lebensgroßer Puppe (geführt von Torben Padanyi), Choreografien und Ohrwurmsongs (Musik: Arne Gedigk und Mats Sharma) zum Mitsingen und Klatschen lautstarken Beifall. Toll für alle kleinen Besucher: Um „Rotkäppchen – Die mit dem Wolf heult“auf ihrem Weg hin zu einem friedlichen Zusammenleben aller Geschöpfe nach Kräften zu unterstützen, braucht es viele Stimmen. Bis zum guten Schluss mit ihr gemeinsam nach dem Wolf zu heulen? Ausdrücklich erwünscht!
Komödie Winterhuder Fährhaus: bis 30.12., div. Uhrzeiten, ab 16 Euro (Kinder), ab 21 Euro (Erwachsene), Tel. 48 06 80 80