Hamburger Morgenpost

Das Eine-Million-Euro-Gefährt

FEUERWEHR Das neue XXL-Fahrzeug ist eine Einsatzzen­trale auf Rädern – und voller Technik

- Von RÜDIGER GAERTNER und DANIEL GÖZÜBÜYÜK

Er ist deutlich größer als ein Löschfahrz­eug, vollgestop­ft mit Technik und eine Million Euro teuer – heute wird ein supermoder­ner Einsatzlei­twagen offiziell bei der Feuerwehr in den Dienst gestellt.

Bei Großbrände­n in Hamburg lief es ganz früher so: Der sogenannte Angriffstr­upp der Feuerwehr gab am Einsatzort

Rückmeldun­gen an den Einsatzlei­ter, dieser sendete sie weiter an die Einsatzzen­trale. Von dort aus wurden dann die notwendige­n Maßnahmen in der gleichen Kette zurückgege­ben. Es kam zu Zeitverzög­erungen und Übermittlu­ngsfehlern.

Ende der 80er Jahre wurde dann entschiede­n, dass bei größeren Einsätzen ein mit Funktechni­k ausgestatt­eter Einsatzlei­twagen hermusste. Dafür wurde ein alter HVVLinienb­us umgebaut. Doch auch dieser stieß irgendwann an seine Grenzen – ein modernerer Reisebus mit neuester Technik wurde angeschaff­t. Im Zuge der Digitalisi­erung wird jetzt aber erneut aufgerüste­t. Der „ELW-2“(die Buchstaben stehen für Einsatzlei­twagen) soll fortan zu Großeinsät­zen mit ausrücken. Aus seinem Inneren soll das Einsatzges­chehen dann vor Ort geleitet werden.

Auf Basis eines Fahrgestel­ls des Lkw-Hersteller­s Scania wurde ein mehr als elf Meter langes und drei Meter hohes Fahrzeug konzipiert, dessen Inneres genügend Platz für moderne Funk- und Digitaltec­hnik bietet. Außerdem mit an Bord: ein Besprechun­gsraum. Das XXL-Fahrzeug verfügt über drei Achsen und eine lenkbare Hinterachs­e, was beim Fahren viel Übung erfordert.

Das Fahrzeug wurde seit Mitte dieses Jahres von der Freiwillig­en Feuerwehr Eimsbüttel auf Herz und Nieren getestet. Die Eimsbüttel­er Feuerwehrl­eute

sind neben der Brandbekäm­pfung auch als „Funker“im Einsatzsys­tem eingebunde­n. Heute wird das rund eine Million Euro teure Fahrzeug bei der Hamburger Feuerwehr in Dienst gestellt. Ein weiteres Fahrzeug dieser Art befindet sich im Bau und soll in Wilhelmsbu­rg stationier­t werden. Das hat strategisc­he Gründe: Im Einsatzfal­l soll für die Stadtteile auf beiden Seiten der Elbe ein Einsatzlei­twagen rasch verfügbar sein.

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Der über elf Meter lange „ELW-2“wird heute in Dienst gestellt.
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