Das Eine-Million-Euro-Gefährt
FEUERWEHR Das neue XXL-Fahrzeug ist eine Einsatzzentrale auf Rädern – und voller Technik
Er ist deutlich größer als ein Löschfahrzeug, vollgestopft mit Technik und eine Million Euro teuer – heute wird ein supermoderner Einsatzleitwagen offiziell bei der Feuerwehr in den Dienst gestellt.
Bei Großbränden in Hamburg lief es ganz früher so: Der sogenannte Angriffstrupp der Feuerwehr gab am Einsatzort
Rückmeldungen an den Einsatzleiter, dieser sendete sie weiter an die Einsatzzentrale. Von dort aus wurden dann die notwendigen Maßnahmen in der gleichen Kette zurückgegeben. Es kam zu Zeitverzögerungen und Übermittlungsfehlern.
Ende der 80er Jahre wurde dann entschieden, dass bei größeren Einsätzen ein mit Funktechnik ausgestatteter Einsatzleitwagen hermusste. Dafür wurde ein alter HVVLinienbus umgebaut. Doch auch dieser stieß irgendwann an seine Grenzen – ein modernerer Reisebus mit neuester Technik wurde angeschafft. Im Zuge der Digitalisierung wird jetzt aber erneut aufgerüstet. Der „ELW-2“(die Buchstaben stehen für Einsatzleitwagen) soll fortan zu Großeinsätzen mit ausrücken. Aus seinem Inneren soll das Einsatzgeschehen dann vor Ort geleitet werden.
Auf Basis eines Fahrgestells des Lkw-Herstellers Scania wurde ein mehr als elf Meter langes und drei Meter hohes Fahrzeug konzipiert, dessen Inneres genügend Platz für moderne Funk- und Digitaltechnik bietet. Außerdem mit an Bord: ein Besprechungsraum. Das XXL-Fahrzeug verfügt über drei Achsen und eine lenkbare Hinterachse, was beim Fahren viel Übung erfordert.
Das Fahrzeug wurde seit Mitte dieses Jahres von der Freiwilligen Feuerwehr Eimsbüttel auf Herz und Nieren getestet. Die Eimsbütteler Feuerwehrleute
sind neben der Brandbekämpfung auch als „Funker“im Einsatzsystem eingebunden. Heute wird das rund eine Million Euro teure Fahrzeug bei der Hamburger Feuerwehr in Dienst gestellt. Ein weiteres Fahrzeug dieser Art befindet sich im Bau und soll in Wilhelmsburg stationiert werden. Das hat strategische Gründe: Im Einsatzfall soll für die Stadtteile auf beiden Seiten der Elbe ein Einsatzleitwagen rasch verfügbar sein.