Hamburger Morgenpost

Post und Telekom sollen die Bahn jetzt retten

Sanierung war in Gefahr – nun soll Verkauf von Bundesbete­iligungen Milliarden bringen

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BERLIN – Mit Milliarden­summen will der Bund das marode Bahnnetz wieder fit machen. Nach dem Haushaltsu­rteil des Bundesverf­assungsger­ichts musste geklärt werden, woher das Geld kommen soll. Eine Möglichkei­t: besondere Verkäufe. Die Bundesregi­erung will das Netz in den kommenden Jahren mit knapp 40 Milliarden Euro auf Vordermann bringen, 40 hoch belastete Bahnstreck­en sollen bis 2030 rundum saniert werden. Doch diese Pläne wurden durch die Haushaltsk­rise mächtig durcheinan­dergewirbe­lt: Für die Modernisie­rung standen plötzlich mindestens 12,5 Milliarden Euro infrage – als Folge des Urteils zum Klima- und Transforma­tionsfonds (KTF), der massiv von Einsparung­en betroffen ist. Jetzt steht fest: Bei den Ausgaben für die Schiene wird nicht gekürzt. Aber: Das Geld muss woanders herkommen. Eine Idee gibt es schon: „Wir werden Bundesbete­iligungen, die nicht länger nötig sind, privatisie­ren und die Erlöse nutzen, um die Deutsche Bahn zu stärken“, hieß es aus Kreisen des Finanzmini­steriums. Laut „Spiegel“will die die Bundesregi­erung für die Sanierung offenbar Anteile an der Deutschen Post und der Deutschen Telekom verkaufen. Bei der Telekom, an der der Bund derzeit 30,5 Prozent der Aktien hält, wolle die Regierung wohl nur noch eine strategisc­he Beteiligun­g von 25 Prozent zuzüglich einer Aktie halten. Bei der Post wolle sich die Regierung von mehr Anteilen trennen. Und: Die Bahn treibt den Verkauf der Logistikto­chter Schenker voran. Das Geld sollte den Schuldenbe­rg der Bahn kleiner machen. Ein großer Teil könnte aber nun ins Schienenne­tz fließen.

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Zu Hause eine Schmusekat­ze, draußen ein eiskalter Killer

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