Weitere Seen im Trentino
Und Wanderrouten gibt es rund ums Ledrotal mehr, als wir erlaufen könnten. Etwa eine entspannte Rundtour, die sich mit wenigen Höhenmetern um den See schlängelt und viele Möglichkeiten zum Baden bietet. Oder die atemberaubende Gipfeltour entlang des Wiesengrats zwischen der Alm Malga Trat und dem Aussichtspunkt Cima Pari, der mit einem unverstellten Blick über Garda- und Ledrosee belohnt. Oder den Weg der Wasserfälle entlang der alten römischen Straße oberhalb des Dorfes von Tiarno di Sotto. Mutige (wie meine Jungs) können sich beim Canyoning direkt in die Wasserfälle stürzen, sich an Felsen hinabseilen, rutschen und in tiefe Gumpen springen. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat (wie ich), nimmt die Wanderroute entlang der Canyoning-tour – von dort beobachte ihr ihre Sprünge aus sicherer Entfernung. Den nächsten Tag, bei schönstem Sonnenschein, verbringen wir dann komplett am See. Am Südufer, in Ledro, hat sich der junger Trentiner Davide Zanoni einen Traum erfüllt und in eine kleine geschützte Bucht eine Mini-wakeboardanlage gebaut. Wahnsinnig idyllisch kann man hier im Schatten chillen und zuschauen, während Davide entspannt die lautlose Anlage bedient und die Jungs sich an ersten Sprüngen und Drehungen versuchen. So kommt jeder in der Familie auf seine Kosten und wir merken schnell, wie uns die Ruhe des Sees und die Gelassenheit der Menschen hier einnimmt. Fast den ganzen Tag verbringen wir bei Davide, bevor wir uns ums Eck im Ristorante Al Lago durch hausgemachte Primi und Secondi schlemmen. Es geht doch, Ruhe, Genuss, Spaß und Action in Einklang zu bringen, und das alles mitten in der Natur. Am Ledrosee eben.
Sport und Action oder Ruhe und – Entspannung gibt‘s am Ledrosee alles
LAGO DI TOBLINO
Brenner-autobahn, Abfahrt Rovereto und ab an den Gardasee. So reisen die meisten Deutschen und verpassen dabei das kleine „Valle dei Laghi“(Tal der Seen), das sich zwischen der Stadt Trento und dem Gardasee befindet. Dort liegt, von Schilf und Steineichen umgeben und in den Morgenstunden oft in Nebel gehüllt, der Lago di Toblino mit seiner prächtigen Burg aus dem 16. Jahrhundert. Zugegeben: Der romantische Anblick wird an vielen Stellen durch die Lautstärke des Verkehrs der Landstraße getrübt, aber ein Abstecher (und sei es nur für einen Espresso auf der Terrasse des Burg-restaurants) lohnt sich. Allein für die Fotos. Wer es ruhiger mag (und fit ist): Nur wenige Meter weiter liegt der Rino Pisetta, einer der schwersten Klettersteige Italiens. Der Lohn der schweißtreibenden Tour in der prallen Sonne (Dauer circa fünf Stunden): ein atemberaubender Blick auf das gesamte Tal.